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3. Adventbesinnung

In diesen Wochen des Lockdowns sind wir viel gewandert; immer mit dem Ziel vor Einbruch der Dunkelheit wieder zu Hause zu sein. So sind wir manchmal auf sonnigen Abschnitten, manchmal steil bergauf gestapft oder über Stock und Stein hinuntergelaufen.

Manchmal war der Weg durch atemberaubende Ausblicke unterbrochen und manchmal sah man im dichten Schneegestöber nicht einmal ein paar Meter.

Es gab an Wegkreuzungen falsche Entscheidungen und manchmal das Gefühl nicht mehr weiter zu können.

Der WEG ist eines der gebräuchlichsten Bilder in der Bibel für den Lebensverlauf.

Unser Leben ist wie ein Weg durch unterschiedliche Landschaften mit unterschiedlichen Herausforderungen auf denen ER mit uns geht. Als Christinnen und Christen wollen wir uns bemühen auf SEINEN Spuren zu wandern und SEIN Ankommen – das Ankommen seiner Liebe in dieser Welt vorzubereiten.

In den Lesungen beim Propheten Jesaja haben wir kürzlich gehört: „Bereitet dem Herrn den Weg“, weil ER uns entgegenkommen will. So ist es besonders im Advent unser Auftrag, Gottes Wort in die Welt hineinzutragen.

Das scheint uns manchmal zu überfordern – aber wir brauchen nur „Zeugen des Lichts“ zu sein, so wie Johannes der Täufer.

Das Licht aber ist Gott selbst, ER ist das Ziel und ER ist die große Liebe. Mit ihm wird sogar der steinigste und steilste Weg zu bewältigen sein.

In den Momenten, wo wir die Umsetzung von guten Vorsätzen in Taten und Handlungen erleben, wird Gottes Liebe hautnah gegenwärtig.

 

Es ist eigentlich gar nicht so schwer:

Wenn ich könnte, würde ich anstelle vieler Dinge, die jeder hat und keiner braucht, etwas Unsichtbares schenken, das die Welt verändert: freundliche Worte, liebevolle Zuneigung, Geduld für stundenlange Gespräche, einen Balsam für die Seele, ein Trostpflaster für offene Wunden und ein riesiges Paket von guten Gedanken für jeden Ängstlichen, Zornigen, Verzweifelten und wer sie sonst noch braucht.

Weil ich weiß, dass mir das nicht immer gelingt, könnte ich nur resignieren – oder ich verfasse in meiner schönsten Schrift einen ganz besonderen Gutschein oder ich backe ein paar Kekse.

Vielleicht bin ich auch zu weit mehr in der Lage – mehr als ich selbst glauben will.

Ich starte einfach heute und beginne, wie es bei jedem Anfang so ist, ganz klein:

Ich rufe meine Nachbarin an und höre ihr geduldig zu, wenn sie von früheren Zeiten plaudert oder über ihre Enkel jammert. So erlöse ich sie für eine Stunde aus ihrer Einsamkeit und beschenke mich mit meiner neuen Fähigkeit.

Oder: Welche neuen Fähigkeiten kannst Du heute in Dir entdecken und so als Zeuge des Lichts, dem Herrn den Weg bereiten?

                                                                                                          Angela Püspök

 

Kommentare

Liebe Angela,

danke für deine aufmunternden Worte. Sie machen mir Mut, aktiv auf andere zuzugehen. In diesen Zeiten per Handy :-)
Es gibt so viele Anrufe, die ich, z.T. schon Jahre vor mir herschiebe. Ich starte noch heute, diese Vorsätze in die Tat umzusetzen.
Du siehst, mit Deinen Worten löst Du schon Gutes in unserer Zeit aus.
Ich danke Dir von Herzen und wünsche Dir und Deiner Familie eine beglückende Vorweihnachtszeit.

Willi