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Ostermontag 2021

 

Eingangslied:

Im Namen des Vaters …

Der Herr ist mit uns.

Begrüßung:

Es war immer ein sehr schönes Erlebnis, am Ostermontag in aller Herrgottsfrüh eine kleine Wanderung im Gedenken an die Geschichte von den Emmausjüngern zu unternehmen. Wegen der besonderen Umstände geht es heuer nicht. Auch auf das gemeinsame Frühstück müssen wir verzichten. Aber die Geschichte von Emmaus wird uns auch durch diesen Wortgottesdienst begleiten. Es erstaunt immer wieder, dass sich die zwei Emmausjünger so schwergetan haben, Jesus als ihren Begleiter zu erkennen, obwohl sie vor seiner Auferweckung jahrelang mit ihm zusammen waren. Was bedeutet es, jemand zu erkennen?

 

Herr Jesus Christus, dein Leben war ein wunderbares Geschenk für die Menschheit

Herr, erbarme dich unser

Herr Jesus Christus, deine Botschaft gibt Orientierung für ein gutes Leben

Christus, erbarme dich unser

Herr Jesus Christus, deine Auferweckung gibt uns Hoffnung über den Tod hinaus

Herr, erbarme dich unser

 

Guter Gott, wir verlassen uns oft auf unser Wissen und unsere Fähigkeiten, wenn es darum geht, unser Leben zu gestalten. Aber wir müssen erkennen, dass wir zu einem erfüllten Leben Deine Hilfe brauchen. Darum bitten wir durch Jesus unseren Bruder. Amen

 

Glorialied:

 

Tagesgebet:

Guter Gott, mit der Auferweckung Jesu hast du den Menschen gezeigt, dass Deine Liebe unvergänglich ist. Wir bitten dich, stärke unser Vertrauen in die Kraft deiner Liebe, die uns Leben schenkt auch über den Tod hinaus. Darum bitten wir durch Jesus unseren Bruder. Amen

 

Lesung: Apg 2, 14-24; 32

 Am Pfingsttag trat Petrus auf, zusammen mit den Elf; er erhob seine Stimme und begann zu reden: Ihr Juden und alle Bewohner von Jerusalem! Dies sollt ihr wissen, achtet auf meine Worte! Jesus, den Nazoräer, einen Mann, den Gott vor euch beglaubigt hat durch Machttaten, Wunder und Zeichen, die er durch ihn in eurer Mitte getan hat, wie ihr selbst wisst, ihn, der nach Gottes beschlossenem Willen und Vorauswissen hingegeben wurde, habt ihr durch die Hand von Gesetzlosen ans Kreuz geschlagen und umgebracht. Gott aber hat ihn von den Wehen des Todes befreit und auferweckt; dafür sind wir alle Zeugen.

Zwischengesang:

Der Herr ist mit uns

Aus dem Evangelium nach Lukas

Evangelium:Lk 24, 13-35

 Am ersten Tag der Woche waren zwei von den Jüngern Jesu auf dem Weg in ein Dorf namens Emmaus, das sechzig Stadien von Jerusalem entfernt ist. Sie sprachen miteinander über all das, was sich ereignet hatte.

Und es geschah: Während sie redeten und ihre Gedanken austauschten, kam Jesus selbst hinzu und ging mit ihnen. Doch ihre Augen waren gehalten, sodass sie ihn nicht erkannten. Er fragte sie: Was sind das für Dinge, über die ihr auf eurem Weg miteinander redet? Da blieben sie traurig stehen und der eine von ihnen – er hieß Kleopas – antwortete ihm: Bist du so fremd in Jerusalem, dass du als Einziger nicht weißt, was in diesen Tagen dort geschehen ist? Er fragte sie: Was denn? Sie antworteten ihm: Das mit Jesus aus Nazareth. Er war ein Prophet, mächtig in Tat und Wort vor Gott und dem ganzen Volk. Doch unsere Hohepriester und Führer haben ihn zum Tod verurteilen und ans Kreuz schlagen lassen. Wir aber hatten gehofft, dass er der sei, der Israel erlösen werde. Und dazu ist heute schon der dritte Tag, seitdem das alles geschehen ist.

 Da sagte er zu ihnen: Musste nicht der Christus das erleiden und so in seine Herrlichkeit gelangen? Und er legte ihnen dar. Ausgehend von Mose und allen Propheten, was in der gesamten Schrift über ihn geschrieben steht. So erreichten sie das Dorf, zu dem sie unterwegs waren. Jesus tat, als wolle er weitergehen, aber sie drängten ihn und sagten: Bleibe bei uns; denn es wird Abend, der Tag hat sich schon geneigt! Da ging er mit hinein, um bei ihnen zu bleiben.

Und es geschah: Als er mit ihnen bei Tisch war, nahm er das Brot, sprach den Lobpreis, brach es und gab es ihnen, Da wurden ihre Augen aufgetan und sie erkannten ihn; und er entschwand ihren Blicken. Und sie sagten zueinander: Brannte nicht unser Herz in uns, als er unterwegs mit uns redete und uns den Sinn der Schriften eröffnete? Noch in derselben Stunde brachen sie auf und kehrten nach Jerusalem zurück.

 

Homilie:

Als er mit ihnen bei Tisch war, nahm er das Brot, sprach den Lobpreis, brach es und gab es ihnen. Da wurden ihnen die Augen geöffnet und sie erkannten ihn; und er entschwand ihren Blicken.

Das Wort „erkennen“ hat in der Bibel eine viel weitreichendere Bedeutung als in unserem Sprachgebrauch. Wenn wir einem Menschen begegnen, erkennen wir ihn an seinem Aussehen. Es ist ein äußerliches Erkennen. Das biblische Erkennen geht viel tiefer. Es bedeutet eine Beziehung zu jemandem herstellen, seinen Charakter, seine Gewohnheiten, seine Handlungsweise, seine Vertrauenswürdigkeit kennen. Im Schöpfungsbericht heißt es: Adam erkannte Eva und sie wurde schwanger. Das biblische Erkennen geht bis in den Intimbereich.  

Wenn wir mit dieser Bedeutung des Worte Erkennen im biblischen Sinn an die Emmausgeschichte herangehen, wird vielleicht manches klarer. Die Emmausgeschichte ist eine Symbolgeschichte. Was kann sie uns sagen?

Jesus gesellt sich zu den Emmausjüngern. An seinem Äußeren erkennen sie ihn nicht, obwohl sie seine Jünger waren und sicher oft mit ihm zusammen waren.

Er erklärt ihnen die Hinweise in der Heiligen Schrift auf das Escheinen des Messias. Auch an seinem Reden erkennen sie ihn nicht. Jedoch es geht schon tiefer als das rein Äußerliche.  Rückblickend sagten sie: Brannte nicht das Herz in uns, als er mit uns ging und die Schrift erklärte. Sein Reden bewegte zwar ihre Herzen, aber es hat nicht gereicht. Noch immer erkannten sie ihn nicht.

Dann saßen sie gemeinsam zu Tisch. Sie bildeten eine Mahlgemeinschaft. Was jetzt in einem einzigen Satz ausgesagt wird, beinhaltet in knappster Form das ganze Programm der Botschaft Jesu. Die Mahlgemeinschaft ist ein Symbol für das Reich Gottes, in dem alle gleich sind. Jesus lässt sich nicht bedienen, er bedient seine Jünger.

Mit dem Dankgebet holte Jesus Gott in ihre Mitte. Jesus brachte den fernen Gott der Juden, dessen Namen man nicht einmal aussprechen durfte, mit seiner Aufforderung, Gott „Vater“ zu nennen, in eine unmittelbare Beziehung zu den Menschen zurück.

Dann brach er das Brot und teilte es aus. Brot ist das Symbol für die Nahrung, die der Mensch braucht, um leben zu können. Lebensnotwendig ist nicht nur das Brot, das der Mensch zum Stillen seines körperlichen Hungers braucht. Brot ist als Brot des Lebens Symbol für die ganze Botschaft Jesu, die uns geschenkt ist, damit unser Leben gelingen kann.

Jesus bricht das Brot und verteilt es. Teilen, was wir haben ist in Jesu Botschaft ein wichtiges Thema.

An seinem Tun erkannten sie ihn. Das Erkennungszeichen Jesu war seine sichtbare Beziehung zu Gott, den er seinen Vater nannte und das Teilen und Mitteilen des Lebensnotwendigen an die Menschen, die ihn einladen, bei ihnen Gast zu sein.

Was können wir noch lernen aus dieser Emmausgeschichte? Ein altes lateinisches Sprichwort lautet: Verba movent, exempla trahunt. Worte bewegen, aber Beispiele reißen hin. Das Äußere eines Menschen ist zu wenig, um ihn im biblischen Sinne zu erkennen. Es ist beliebig arrangierbar. Wichtiger ist schon, was Menschen sagen. Aber wir wissen nie, ob ein Mensch in seinen Worten auch ehrlich ist. Wenn aber die Worte eines Menschen mit dem übereinstimmen, was er tut, können wir ihm vertrauen. Das ist Erkennen im biblischen Sinn.

Fürbitten

Guter Gott, wir vertrauen darauf, dass du auf der Seite all jener Menschen bist, die in diesem Jahr mit vielen Problemen konfrontiert waren und bitten dich

Für alle Menschen, die den Glauben an Deine lebenspendende Kraft noch nicht gefunden haben

Für alle Menschen, deren Vertrauen, das sie anderen Menschen geschenkt haben, enttäuscht wurde.

Für alle Menschen, die blind und taub sind für die Erkenntnis der Botschaft Jesu.

Für die Kirche, die den Menschen mit trennenden Paragrafen anstatt mit umfassender Liebe begegnet.

Für die Politiker, die Verantwortung tragen für die Entscheidungen zur Überwindung der Corona Pandemie.

Guter Gott, wir danken dir für dein Wort, das du uns durch Jesus, sein Leben und seine Botschaft mitgeteilt hast. Öffne unsere Ohren und unsere Augen, damit wir erkennen, welch große Hilfe uns geschenkt wurde. Darum bitten wir durch Jesu unseren Bruder. Amen

Gabenlied:

Gemeindegebet

Wenn wir einen Gottesdienst feiern, dann feiern wir in dem Bewusstsein, eine Gemeinschaft zu sein, deren Mitte Jesus ist. Er ist unser gemeinsames Ziel und von ihm geht unser aller Heil aus. Wir wollen daher alle in unsere Gemeinschaft hineinnehmen, die dazugehören oder dazugehören wollen und den Segen des Herrn für sie erbitten.

Wir denken an Harald und Hubert: Herr, schenke Ihnen die Kraft, die sie brauchen, um in deinem Dienst für uns, ihre Gemeinde, wirken zu können.

Wir denken an alle, die sich unserer Gemeinde zugehörig fühlen, dass sie hier eine geistige Heimat finden, die sie dir, Herr, immer näherbringt. Im Besonderen denken wir an unsere Kranken und bitten für sie, dass ihnen ihre Krankheit deinem Willen entsprechend zum Heil werde. Gib ihnen Trost und hilfreiche Begleiter.

Wir denken an die Kirche, den Papst, die Bischöfe, die Priester und Diakone und alle, die in dieser Kirche dienen, sei du allezeit mit ihnen, damit sie die richtigen Worte und Entscheidungen für das Heil der heutigen Welt finden.

Wir denken schließlich an all jene, die aus unseren Familien und aus unserer Gemeinschaft schon gestorben sind. Lass sie alle, Herr, bei dir sein in jener Vollendung, die wir noch erwarten.

Friedensgruß

Bevor wir nun das Brot des Lebens empfangen, das unsere Gemeinschaft besiegelt, wollen wir als Tischgebet das Vaterunser beten. Ganz bewusst wollen wir die Worte sprechen: Unser tägliches Brot gib ins heute.

Vater unser

Geben wir einander ein Zeichen des Friedens

Agnus:

Kommunion

Ich stelle mir vor, wir sitzen jetzt gemeinsam mit Jesus an einem Tisch. Bereit zum gemeinsamen Mahl, Jesus nimmt das Brot, spricht den Segen, bricht das Brot und teilt es an uns aus. So bleiben wir verbunden mit Jesus in der Stunde beim letzten Abendmahl und mit der Stunde des Erkennens in Emmaus. Er schenkt uns das Brot des Lebens, wir dürfen beten:

Herr, du machst mich würdig, deine Liebe zu empfangen und so werde ich gesund.

Stille

Lied nach der Kommunion:

Schlussgebet

Guter Gott, wir haben in diesem Gottesdient dein Wort vernommen und das Brot des Lebens empfangen. Wir bitten dich, es möge uns Kraft geben, die Schwierigkeiten des Lebens zu bestehen und anderen Menschen im Rahmen unserer Möglichkeiten hilfreich zur Seite zu stehen, Darum bitten wir durch Jesus unseren Bruder. Amen

Verkündigungen

Segensgebet

Es segne uns Gott, der Vater, der uns erschaffen hat.

Es segne uns der Sohn, der uns vorgelebt hat, was vollendetes Menschsein bedeutet.

Es helfe uns die Kraft des Heiligen Geistes, im Geiste Jesu zu leben, er erleuchte die Augen unseres Herzens, damit wir erkennen, zu welcher Hoffnung wir berufen sind.

Dank sei Gott

 

Schlusslied: