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1. Adventbesinnung – Ein Impuls für achtsame Schritte im Advent

Musikhinweis:
Creative Commons License
Largo From Concerto No 5
Exzel Music Publishing (freemusicpublicdomain.com)
Licensed under Creative Commons: By Attribution 3.0
http://creativecommons.org/licenses/by/3.0/  

 
 
Wir sollen wachsam sein, so lautet die Aufforderung am ersten Adventsonntag, in dieser Zeit der Vorbereitung auf die Ankunft des Herrn, des Hausherrn in unserem Lebenshaus.

Wenn wir einen wichtigen Besuch erwarten, wollen wir vorher das Haus sauber machen.

Aber was ist da alles, was sich da angesammelt hat, was uns bedrängt und belastet?

Welche Gedanken nehmen da Gestalt an und machen sich breit, welche Wichtigkeiten spielen sich auf und geben den Ton an, so dass uns das Hören und Sehen auf andere, leisere Impulse vergeht?

Oder ist es gerade umgekehrt – sind alle Zimmer makellos in Ordnung, aber leer?

Waren wir womöglich so sehr darauf bedacht, alles sauber zu halten, dass wir das Entscheidende verpasst haben?

Der Advent kann eine Zeit der erhöhten Aufmerksamkeit auf die eigene Persönlichkeit sein.  Früher nannte man diese besondere Achtsamkeit „Gewissenserforschung“ – ein altes Wort mit einer immer aktuellen Bedeutung. Für manchen mag der Begriff einen unangenehmen Beigeschmack von Moralin haben – ein modernes Wort ist heute: Selbstreflexion.

            -Wie stand es heute mit meiner Beziehung zu Gott?          

            -Wie habe ich den Menschen Mut in dieser schwierigen Zeit gemacht?

            -Bin ich den Anforderungen dieses Tages im christlichen Sinn gerecht geworden?          

            -Was will ich mir für morgen konkret vornehmen?

Wer die Tür seines innersten Wesens hütet, wird regelmäßig nachdenken und aus dem Erlebten Schlüsse ziehen, um sich verändern und weiterentwickeln zu können.        

Als Christin und Christ kann man auf die Hilfe Gottes hoffen und sie erbitten.

Achtsam.Ich will auf mich achten –

Nicht auf jede Laus, die mir über die Leber läuft. Nicht auf jede kleine Ungerechtigkeit, die mir widerfährt. Nicht auf jedes unwirsche Wort, das ich auf die Goldwaage lege. 

Sondern auf meine Launen und Verstimmungen will ich achten,                                      

auf mein manchmal mürrisches Wesen und das Jammern auf hohem Niveau.    

Ich will auf meine Umgebung achten – Nicht auf das, was mein Nachbar mehr hat,        

nicht auf die Freundin, der immer alles in den Schoß fällt,                                                

nicht neidisch auf die vermeintlich Erfolgreichen und Gutaussehenden schauen,

sondern auf meine eigenen vier Wände und die Stimmung, die dort herrscht,                

und auf meine Beziehungen zu lieben Menschen und zu meinem Gott.

 

Wir wünschen Euch eine gesegnete und besinnliche Adventzeit!

Angela, Peter, Tini und Stephan