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Messe am 17./18. April 2021

 Der Messias wird leiden und am drittenTage von den Toten auferstehen Apg 3,12a.13-15.17-19, 1 Joh 2.1-5a, Lk 24,35-48 

Tini und Stephan Zapotocky

Besinnung

A: Ich erinnere mich zurück an meine Kindheit. An den Religionsunterricht in der Schule, an den gemeinsamen Kirchenbesuch mit der Familie am Sonntag. Man hört und liest die vielen Geschichten aus der Bibel und macht sich sein Bild daraus - oder besser: man versucht es. Von wundersamen Dingen wird da berichtet, von Geschehnissen, diej egliche Vorstellungskraft unserer gewohnten Welt sprengen. Das kann doch alles nicht wahr sein!

B: Die Jahre vergehen, nun gehe ich selbst mit meinen Kindern in die Kirche. Wir sitzen im Kinderwortgottesdienst, wirl esen zuhause vom Leben und Wirken Jesu. Manchmal sitze ich am Samstagabend in der Messe und denke nach. Ich denke an die letzten Jahre zurück. Und da wird mir bewusst, dass ich tagtäglich Wunder vor mir sehe. Das Wunder des immer wiederkehrenden Frühlings, die Geburt unserer Kinder, unerwartete Begegnungen mit Menschen, gute Nachrichten. Es sind Wunder, von denen ich höre und Wunder, die sich direkt vor meinen Augen abspielen. Manche nehme ich mit Freuden wahr, manche erscheinen mir vielleicht selbstverständlich - und andere wieder lassen bei mir nur Skepsis zurück.

A:  Wenn wir die Zeitung aufschlagen, lesen wir hauptsächlich schlechte Nachrichten. Wir sind es gewohnt, dass Leid,Zwietracht, Eifersucht und Egoismus unsere Welt bestimmen. Manchmal fällt es uns schon schwer, an das Gute zuglauben.Wir zweifeln dann sogar an seiner Echtheit und vermuten dahinter Fehler, Vertuschung. Irgendwo muss doch ein Haken sein. Und dabei sagt uns Jesus doch immer wieder: habt Vertrauen!

 

Kyrie

Nur der Priester wiederholt “Kyrie/Christe Eleison” desSprechers

A: Guter Gott, du hast uns als unvollkommene Menschen geschaffen. Wir sind Zweifler, aber du beschenkst uns tagtäglich mit deiner Liebe. KYRIE ELEISON

B Herr Jesus Christus, du gehst immer mit uns mit und zeigst uns das Himmelreich. Wir sind berufen diese Botschaft in die Welt zutragen. CHRISTE ELEISON

A: Himmlischer Vater, du hast uns in die Welt gesetzt um selbst Botschafter deiner Liebe zu sein. Wir wollen in unseren Mitmenschen dasVertrauen in dich wecken und stärken. KYRIE ELEISN

 

Evangelium

Predigt

Predigt: Elmar Mitterstieler 

„Friede sei mit euch“ Ostern – oder: Die andere Wange.

Es ist Ostern. Die Osterkerze brennt. Sie brennt, um nie mehr zu verlöschen: jeden Tag, und jeden Tag unseres Lebens; stark und in ihrer Schwachheit endgültig sieghaft.

Stark und schwach und so endgültig sieghaft. Machen wir denVersuch, das recht zu verstehen. Gott ist kein „Gott der Sieger“ – auch wenn das bis heute Teil eines weithin verbreiteten Gottesbildes ist. Ein mächtiger, siegreicher Gott, dem niemand etwas anhaben kann, der uns allmächtig schützt und der unseren Waffen den Sieg verspricht. Ein Gott, der uns, persönlich und politisch und nicht zuletzt gerade auch als Kirche und in ihr, mächtig macht.

Doch sein Sieg über den Tod und alle Abweisungen, die er erleidet, ist anders. Er entspricht nicht unserer Siegervorstellung. Ostern offenbart uns, nicht erst, aber vollends und endgültig ein ganz anderes Gottesbild. Der Ursprung und Schöpfer der Welt und des Menschen, der Gott Israels, der Gott Jesu und der ganzen biblischen Botschaft tut und erleidet, seit Anbeginn der Schöpfung, auf seinem unermüdlichen Weg mit uns durch die gesamte Heils- wie Menschheitsgeschichte selbst und als Erster genau das, was er uns in jenem verstörenden Wort der Bergpredigt aufträgt: nämlich dass er, auf die eine Wange geschlagen, als Antwort die andere Wange hinhält. Ganz so, wie er beim Propheten Hosea von sich sagt: „Gegen mich selbst wendet sich mein Herz“, und deshalb komme ich „nicht in der Hitze des Zorns“ (Hos 11,4.8f) – denn „Gott bin ich und kein Mensch“ (…).

Wir kennen alle die Worte des Paulus im 1. Korintherbrief angesichts des Skandals de Kreuzestodes Jesu: „… das Törichte an Gott ist weiser als die Menschen und das Schwache an Gott ist stärker als die Menschen“. Gott macht sich nicht übermächtig und firm mit seiner Osterantwort. Vielmehr bleibt er verletzlich, wie er es in den Propheten … wie er es seinem kleinsten der Völker … wie er es in Jesus war. Im Gegenteil: Er wird neu schwach und verletzlich in den Jüngerinnen und Jüngern Jesu. Er hält von neuem seine Wange hin in denen, die an den Auferstandenen glauben („Saul, Saul, warum verfolgst du mich?“) – bis hin zum Martyrium. Das demütige, gewaltlose Zeugnis Jesu setzt sich fort im demütigen, gewaltlosen Zeugnis der Seinen (und dort, wo sie gewaltsam werden, sind sie abgewichen von seinem österlichen Zeugnis): Liebevolle Demut/demütige Liebe Gottes, verletzlich, wie nur die Liebe es sein kann, und gerade so von geheimnisvoller Durchsetzungskraft.

„Liebevolle Demut ist eine gewaltige Macht, die stärkste von allen,

und es gibt keine andere, die ihr gleichkäme.“ (Starez Sossima in Dostojewskis, „Die Bruder Karamasow“) Gott offenbart sein österliches Mysterium also darin, dass er, in der Passion seines Sohnes (brutal) abgeohrfeigt und öffentlich fertig gemacht, ohne zu zögern mit seiner erlösenden Friedensantwort auch die andere Wange hinhält – demütig, geduldig und keineswegs nur einmalig. Das Paschamysterium ist die äußerste Offenbarung der Weise, wie Gott alle Wege der ganzen Menschheit österlich bis zur Vollendung leitet und begleitet, unaufhörlich Leben spendend und aus ihren Toden erneuernd. Ebenso österlich begleitet er auch meine und jede einzelne Lebensgeschichte in jedem Lebensabschnitt und schließlich endgültig im Tod.

Die Osterbegegnungen in den Evangelien bezeugen das, in ganz schlichten Erzählungen. Die vertraute, am Kreuz qualvoll erstorbene / verstummte / erstickte Stimme spricht wieder, lässt sich wieder vernehmen. Es sind liebevoll einfache Worte, bestimmt und zärtlich zugleich – nach allem, was war.

Seid gegrüßt/cai,rete,, sagt de Stimme – Frau, warum weinst du … Maria – Mein Vater ist (nun ebenso) euer Vater, mein Gott ist (nun ebenso) euer Gott – Friede sei mit euch/eirh,nh u``mi/n/schalom (s. das heutige Evangelium Lk 24,35-48) Empfangt den Hl. Geist – Streck deinen Finger, streck Deine Hand aus – Meine Kinder, hab ihr nicht etwas zu essen … Kommt und esst – Liebst du mich – Ich bin bei Euch alle Tage …

Da ist nichts Gewaltsames. Vielmehr wird erlösend die Gewalt des ‚Gleiches mit Gleichem‘ durchbrochen in diesem Umsturz, den wir Liebe und den wir Ostern nennen. Die Quelle dafür ist und findet in Gott allein statt, weil er „eben so ist“ (Carlo M. Martini).

Es ist Ostern. Lassen wir uns von ihm wie „neugeborene Kinder“ an seine österliche Wange heben (vgl. Hos 11,4b: Gott ist für Israel „wie die, die den Säugling an ihre Wangen heben“) – liebevoll und zärtlich.Dann erfüllt uns zunehmend die Osterfreude. Dann wächst in uns und sein Friede, „der alles Verstehen übersteigt“ (Phil 4,7). Dann wird auch unser Herz umkehren. Dann überwinden wir mit ihm, als seine Zeugen und in seinem Auftrag (Lk 24,48), Schlag und Gegenschlag, alle Bedrohung und selbst den Tod, Tag für Tag.

 

Es ist Ostern. An seine Wange gehoben werden wir selber zu seiner österlichen Wange – verletzlich, zärtlich und liebevoll. Der Bedarf ist und bleibt dringlichst und sehr groß, wo immer wir leben, nach wie vor.

 

Glaubensbekenntnis

Ich glaube an Gott, der die Liebe ist.

Den Schöpfer des Himmels und der Erde. Ich glaube an Jesus,

  an sein menschgewordenes Wort,

den Messias der Bedrängten und Unterdrückten, der das Reich der Liebe verkündet hat,

  und gekreuzigt wurde,

ausgeliefert wie wir, der Macht desTodes, aber am dritten Tag auferstanden,

um weiter zu wirken für unsere Befreiung, bis, dass Gott alles in allem sein wird.

 

Ich glaube an den Heiligen Geist,

der uns zu Mitstreitern des Auferstandenen macht, zu Brüdern und Schwestern derer,

die sich für Gerechtigkeit einsetzen und leiden.

Ich glaube an die Gemeinschaft der weltweiten Kirche, an die liebende Vergebung der Sünden,

an den Frieden auf Erden, für den zu arbeiten Sinn macht,

und an eine Erfüllung des Lebens, über unser Leben hinaus.

Amen . (nachKurtMarti)

 

Fürbitten

Guter Gott! Die Ereignisse der letzten Monate haben uns abgestumpft, wir sind müde und skeptisch geworden. Hilf uns, dass wir wieder Vertrauen gewinnen, guten Neuigkeiten offen gegenüber stehen und menschliche Zuwendung schätzen und teilen.

Wir bitten dich...

Wir bitten für die Menschen in unserer Gesellschaft, denen Böses oder Unglückliches im Leben widerfahren ist. Die freudige Botschaft der Auferstehung sollI hnen ein Licht der Hoffnung sein, das sie aufrichtet und stärkt.

Wir bitten dich…

Guter Gott,  du hast uns Deinen Sohn gesandt,  um uns in dein himmlisches Reich zuführen.Sein Leben und sein Handeln spiegelt sich in vielen kleinen Taten der Liebe wider, die uns unsere Mitmenschen immer wieder schenken.

Wir danken dir...

Freie Fürbitten aus der Gemeinde

 

MeditationzurKommunion: (nurvoneinerPersongesprech)

Ein Wunder ist geschehen: Du hast mich angelächelt!

Ein Wunder ist geschehen: Die Sonne strahlt mich an!

Ein Wunder ist geschehen: Die Rose blüht auf!

Ein Wunder ist geschehen :Gott liebt mich!