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Familien-Messe 2. Jänner 2022

Besinnung:

  1. Jesus, Du bist auch einmal jung gewesen…12 Jahre wie ich…ich bin die ________/ der _______. Zu Deiner Zeit war vieles anders, aber DU weisst, wie es mir heute geht.

 

Ich habe echt Schwierigkeiten mit meiner Familie…am liebsten möchte ich…

 

Jesus, Du bist damals wirklich mal weggelaufen, natürlich hattest Du wichtigere Gründe; und ab und zu hast Du Deine Mutter ganz schön abblitzen lassen.

 

Meine Mutter meint es auch gut mit mir, ja, das weiß ich, trotzdem…

 

Manchmal sind meine Eltern auch überfordert und ich habe das Gefühl, sie schimpfen die ganze Zeit.

 

Dann wünschte ich, ich hätte einen starken Freund an meiner Seite - einen der mit mir geht.

 

Herr, geh mit mir.

Alle: Herr, geht mit mir.

 

2)     Jesus, als Du jung warst, mussten Kinder gehorchen, das tun, was ihre Eltern von ihnen wollten. Erst als Erwachsene wurden sie als vollwertige Menschen gesehen.

 

Aber Du Jesus, hast schon als junger Mensch getan, was Du tun musstest. Das was Dein himmlischer Vater Dir aufgetragen hat - Du bist Deinen Weg gegangen. Das hat viele Menschen immer wieder vor den Kopf gestossen.

 

Auch ich habe oft den Eindruck, dass das, was ich tue bei meinem Gegenüber missverstanden wird.

Das macht mich wütend und dadurch wird es noch schlimmer.

 

Herr, geh mit mir.

Alle: Herr, geh mit mir.

 

3)     Jesus, Du hast Dich bei den Älteren im Tempel einfach dazugesetzt. Ohne zu fragen hast Du Deinen Platz gesucht und gefunden.

 

Ich wünschte, ich wüsste auch immer, wo mein Platz ist.

In meiner Familie bin ich manchmal nicht sicher, was von mir erwartet wird.

 

Wie kann ich meinen Platz finden? Wer hilft mir auf meiner Suche?

 

Herr, geh mit mir.

Alle: Herr, geh mit mir.

 

EVANGELIUM - aus Thomas Brezina, Die Bibel in Reimen - mittels Erzähltheater-Bildern illustriert

 

Lukas 2, 41-52

 

DAS HAUS MEINES VATERS

 

Eines Tages, Jesus war ungefähr zwölf,

hatte Maria eine Überraschung für ihn.

Er durfte gemeinsam mit vielen Familien

zu einem Fest nach Jerusalem ziehen.

 

Das Fest erinnert an die Rettung von damals,

als Gott die Israeliten aus Ägypten befreite.

Lange waren sie dort als Sklaven gefangen,

in der Geschichte des Volkes eine düstere Seite.

 

Eine Woche lang wurde gefeiert,

im Tempel, doch auch in Gassen und Straßen.

Überall sah man Menschen, die sangen und tanzten,

aber auch tranken und aßen.

 

Was für ein Treiben,

welch ein Gedränge,

so viele Farben,

Düfte und Klänge!

 

Schließlich traten alle die Heimreise an.

Aber unterwegs, irgendwann,

konnte Maria beim Gehen sich noch so viel drehen,

Jesus war auf einmal nirgends zu sehen.

 

Wo war er hin, was war geschehen?

Josef war ratlos, konnt´s auch nicht verstehen.

 

Voll Sorge und Angst kehrten sie um,

liefen in Jerusalem rufend herum.

Erst drei lange Tage nach Jesu Verschwinden,

konnten sie ihn endlich dann finden.

 

Er saß im Tempel, im Kreis von Gelehrten,

von gebildeten Männern, die alle verehrten.

 

Voll Interesse stellte Jesus ihnen sehr viele Fragen.

Lauschte gespannt, was die Gelehrten dann sagen.

Diese flüsterten: „Wo, bitte sehr,

hat dieser Junge sein Wissen nur her?“

Maria und Josef standen  ein wenig entfernt,

auch sie fragten sich leise: Wo hat Jesus das alles gelernt?

 

 

Sie riefen nach ihm, wieso war er fort?

Vor Kummer waren beide fast krank.

Was für ein Glück, ihn endlich zu finden,

er war gesund, dem Himmel sei Dank.

 

Erstaunt ging Jesus zu ihnen, sagte:

„Kam Euch nicht sofort in den Sinn, dass ich hier in der Stadt

im Haus meines Vaters sicherlich bin?“

 

Der Tempel war ein Haus Gottes,

Jesus fühlte, er war sein Sohn.

Maria hatte ihm nie was gesagt,

trotzdem aber wusste er’s schon.

 

Josef blickte auf einmal sehr traurig,

Jesu Worte trafen ihn schwer.

Ihm war klar, was Jesus gemeint hat,

aber war sein Vater nicht er?

 

Jesus drückte die Hände der Eltern,

er wollte die beiden doch nicht entsetzen.

Für ihre Liebe war er voll Dank,

er würde sie sicher niemals verletzen.

 

Predigt Harald

Unsere Kinder gehören nicht uns. Haben wir den Mut und das Vertrauen der Hanna? Sie war überzeugt, dass ihr Kind nirgendwo besser aufgehoben ist als im Haus des Herrn, obwohl es ihr gewiß dabei das Herz zerriß. Sie hatte erfahren, dass Kinder eine Gabe Gottes sind und uns nur geliehen.

 

Einige Gedanken von Papst Franziskus aus dem Schlusskapitel von „Amoris Laetitia“

Die Gegenwart des Herrn wohnt in der

realen, konkreten Familie mit all ihren Leiden,

ihren Kämpfen, ihren Freuden und ihrem täglichen

Ringen. Wenn man in der Familie lebt,

ist es schwierig zu heucheln und zu lügen; wir

können keine Maske aufsetzen. Wenn die Liebe

diese Echtheit beseelt, dann herrscht der Herr

dort mit seiner Freude und seinem Frieden. Die

Spiritualität der familiären Liebe besteht aus Tausenden

von realen und konkreten Gesten. In dieser

Mannigfaltigkeit von Gaben und Begegnungen,

die das innige Miteinander reifen lassen, hat

Gott seine Wohnung. Diese Hingabe ist es, die

» Menschliches und Göttliches in sich eint «,

denn sie ist erfüllt von der Liebe Gottes. Letztlich

ist die eheliche Spiritualität eine Spiritualität

der innigen Verbindung, in der die göttliche Liebe

wohnt. (AL 315)

 

Man kann jeden Tag ein paar

Minuten finden, um gemeinsam vor dem lebendigen

Herrn zu stehen, ihm die Dinge zu sagen,

die Sorge bereiten, zu bitten um das, was die Familie

braucht, zu beten für jemanden, der einen

schwierigen Moment durchmacht, von Gott die

Hilfe zu erbitten, um lieben zu können, ihm zu

danken für das Leben und die guten Dinge und

von der Jungfrau Maria den Schutz unter ihrem

mütterlichen Mantel zu erflehen. Mit einfachen

Worten. So kann dieser Moment des Gebetes für

die Familie sehr viel Gutes bewirken. (AL 318)

 

» Die christlichen Eheleute sind füreinander,

für ihre Kinder und die übrigen Familienangehörigen

Mitarbeiter der Gnade und

Zeugen des Glaubens. «383 Gott beruft sie zur

Zeugung und zur Fürsorge. Eben deshalb war

die Familie » schon immer das nächstgelegene

„Krankenhaus“ «. Pflegen wir einander, stützen

wir einander, spornen wir uns gegenseitig

an, und leben wir all das als Teil unserer familiären

Spiritualität. (AL 321)

 

Das ganze Leben der Familie ist ein barmherziges

„Weiden und Hüten“. Behutsam malt

und schreibt jeder in das Leben des anderen

ein: » Unser Empfehlungsschreiben seid ihr; es

ist eingeschrieben in unser Herz […] geschrieben

nicht mit Tinte, sondern mit dem Geist des

lebendigen Gottes« (2 Kor 3,2-3). Jeder ist ein

„Menschenfischer“ (vgl. Lk 5,10), der im Namen

Jesu „die Netze auswirft“ (vgl. Lk 5,5) nach den

anderen, oder ein Bauer, der das frische Erdreich

seiner Lieben bearbeitet und das Beste aus ihnen

herausholt. Die eheliche Fruchtbarkeit bedeutet

auch zu fördern, denn » jemanden zu lieben

heißt, etwas Unbestimmbares und Unvorhersehbares

von ihm zu erwarten; und es bedeutet zugleich,

ihm auf irgendeine Weise zu dem Mittel

zu verhelfen, um dieser Erwartung entsprechen

zu können «. Das ist ein Gottesdienst, denn

Gott ist es, der viele gute Dinge in uns aussäte, in

der Hoffnung, dass wir sie wachsen lassen. (AL 322)

 

Gebet zur Heiligen Familie

Jesus, Maria und Josef,

in euch betrachten wir

den Glanz der wahren Liebe,

an euch wenden wir uns voll Vertrauen.

Heilige Familie von Nazareth,

mache auch unsere Familien

zu Orten innigen Miteinanders

und zu Gemeinschaften des Gebetes,

zu echten Schulen des Evangeliums

und zu kleinen Hauskirchen.

Heilige Familie von Nazareth,

nie mehr gebe es in unseren Familien

Gewalt, Halsstarrigkeit und Spaltung;

wer Verletzung erfahren

oder Anstoß nehmen musste,

finde bald Trost und Heilung.

Heilige Familie von Nazareth,

lass allen bewusst werden,

wie heilig und unantastbar die Familie ist

und welche Schönheit sie besitzt im Plan Gottes.

Jesus, Maria und Josef,

hört und erhört unser Flehen.

Amen.

 

 

Fürbitten:

 

 

  • Liebender Vater, lass mich erkennen, dass Du mich dorthin führst, wo ich wachsen kann.

 

  • Liebender Vater, lass  mich dankbar sein für die Talente, die Du mir geschenkt hast.

 

  • Liebender Vater, gib mir Kraft zur Versöhnung, wenn Streit und Unfrieden mich belasten.

 

  • Liebender Vater, schenk mir ein großes Herz, damit ich die, die Verletzungen und Unverständnis erlebt haben, an der Hand nehmen kann.

 

  • Liebender Vater, Dein Sohn Jesus ist als Mensch zum Freund aller Menschen geworden. DANKE dafür.

 

  • Liebender Vater, DANKE, dass Du alle Menschen mit Deiner unendlichen Liebe umfängst und uns hilfst, immer mehr zu Liebensbotschafter*innen zu werden.

DANKE dafür.

 

 

Schlusstext:

 

Danke Gott, für diesen Morgen,

danke, dass Du bei mir bist.

 

Danke für die guten Freunde

und dass Du mich nie vergisst.

 

Danke für die Zeit zum Spielen,

für die Freude, die Du schenkst,

 

und dass Du an dunklen Tagen

ganz besonders an mich denkst.