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FAMILIENMESSE 13. Juni 2021

Thema: Das kleinste von allen Samenkörnern geht auf und wird größer als alle anderen Gewächse

Einleitung:

L1:    Jedes Kind hat heute von uns ein „Bild“ bekommen. Allerdings ist das Bild noch gar nicht fertig. Wir haben nur einen winzig kleinen Samen draufgeklebt. Ein Senfkorn.

L2:    Also, ich versteh nicht, was du mit dem kleinen Senfkorn willst. Meine Oma kann das Samenkorn ohne Brille gar nicht sehen. Aus dem kann doch nichts werden. Da ist mir ein Sonnenblumenkern schon lieber. Den kann ich sehen, angreifen und aus dem wird einmal eine große Sonnenblume.

L3:    Es ist einfach ein Wunder – aus dem kleinen Samenkorn auf den Bildern kann eine Staude werden, die viel größer als eine Sonnenblume ist. Aber man muss sich um so ein kleines Samenkorn natürlich gut kümmern, dass etwas Großes daraus wird.

         Was glaubt ihr, was braucht so ein Samenkorn, damit es wachsen kann?

L1:    Wir müssen es in die Erde legen.

L2:    Sonne, ohne die warme Sonne wird nichts daraus.

L1:    Ich glaube, das Samenkorn braucht unbedingt Wasser. Es ist also gut für das Senfkorn, wenn es regnet.

L3:    Genau, all das braucht das Senfkorn. Jedes Kind kann jetzt aus seiner Folie die Sonne und die Wolke nehmen und die beiden Dinge auf das Bild kleben.

 

Stille während die Kinder Sonne und Wolke aufkleben.

 

L3:    Jesus hat den Menschen damals auch eine Geschichte vom Senfkorn erzählt. Aus etwas Kleinem wird etwas ganz Großes. Jesus hat versucht, mit seinen Geschichten den Menschen zu zeigen, dass Gott es gut mit uns meint, dass Gott für uns sorgt.

L2:    Meinst du damit das, was unsere Religionslehrerin immer sagt? Ein Gleichnis?

L3:    Genau, ein Gleichnis. Jesus hat eine Sache mit einer anderen verglichen.

L2:    Und was vergleicht er mit dem Senfkorn?

L3:    Jesus vergleicht das Senfkorn mit dem Reich Gottes, mit dem „Himmel auf Erden“. Mit kleinen Zeichen, netten Worten und Gesten können wir anfangen, den „Himmel auf Erden“ zu bauen.

 

Kyrie:

L1:    Jesus, auch dein Weg als Mensch hat, so wie unserer, klein angefangen – als Baby.

L2:    Jesus, du hilfst uns, dass wir einen kleinen Schritt nach dem anderen machen können auf dem Weg zum „Himmel auf Erden“.

L1:    Jesus, deine Gleichnisse erinnern uns immer wieder daran, dass Gott auf uns schaut.

 

Lesung: Ez 17,22-24

Evangelium: nach Mk 4,26-34

Oft verstehen die Menschen die Gedanken Gottes nicht. Sie sehen nicht, wie er wirkt in unserer Welt. Sie spüren nicht, dass Gott nahe ist.

Da erzählt Jesus ihnen ein Gleichnis und sagt:

Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem Senfkorn, das ein Mann auf seinen Acker säte. Es ist das kleinste von allen Samenkörnern; sobald es aber hochgewachsen ist, ist es größer als die anderen Gewächse und wird zu einem Baum, sodass die Vögel des Himmels kommen und in seinen Zweigen nisten.

 

Predigtgespräch mit den Kindern:

L3:    Wir haben jetzt im Evangelium gehört, dass das Senfkorn sehr groß wird. So groß, dass sogar Vögel darin ihr Nest bauen können. Und am Anfang der Messe haben wir uns darüber unterhalten, was so eine Pflanze alles braucht, um groß zu werden: Erde, Sonne und Regen.

Fällt euch etwas ein, was ihr braucht um groß zu werden?

L1:    Hm, das Samenkorn fühlt sich wohl in der Erde, es ist schön warm und ich glaub, das ist ein angenehmes Gefühl. Ich fühl mich wohl, wenn ich bei meinen Eltern bin, wenn sie mich umarmen.

L2:    Ich fühl mich auch wohl bei den Menschen, die ich mag. Unter der Bettdecke schön eingekuschelt ist auch ein sehr angenehmes Gefühl. So stell ich mir vor, dass es dem Samenkorn in der Erde geht!

L3:    Das sind sehr schöne Vergleiche. Klingt schon ein bisschen nach „Himmel auf Erden“. Da können wir doch gleich wieder mit unserem Bild weitermachen. Jeder klebt jetzt bitte den grünen Stängel auf.

Stille während die Kinder den Stängel aufkleben.

L3:    Kommen wir wieder zurück zu unserem Senfkorn. Gibt es auch etwas, dass das Senfkorn am Wachsen hindert?

L1:    Na sicher, wenn die Erde viel zu trocken ist, weil es keinen Regen gibt.

L2:    Oder wenn Tiere das Senfkorn als Jause verspeisen.

L1:    Steine, ich glaub, wenn im Boden zuviele Steine sind, dann tut sich das Senfkorn mit dem Wachsen auch sehr schwer.

L2:    Oder wenn es jemand absichtlich zerstört.

L3:    Manchmal geht es uns Menschen auch so, dass uns etwas am Wachsen hindert – so wie die trockene Erde, die Steine und die Zerstörung oder die Tiere, für das Senfkorn. Fällt dir eine Situation ein, wo du das Gefühl hast, es geht dir gar nicht gut?

L1:    Ja, jetzt im Lockdown, das war so eine Situation. Ich durfte meine Freundinnen nicht sehen, ich hatte Angst, dass ich Oma oder Opa vielleicht mit dem Virus ansteck‘ – und ich durfte auch nicht in die Schule gehen! Das war ganz furchtbar. Das war kein angenehmes Gefühl, kein „Himmel auf Erden“.

L2:    Das stimmt, die Ausgangssperre war nicht gut. Und dann haben wir zu Hause auch nur mehr gestritten – wer zuerst an den Computer darf, wenn meiner Schwester meine Frisur nicht gefallen hat, wieso wir Hausübungen machen müssen, einfach weil uns fad war. Es findet sich eigentlich immer ein Grund zum Streiten.

L1:    Aber wir streiten manchmal auch ohne Lockdown. Einfach nur so, weil wir uns nicht einig sind.

L2:    In meine Klasse geht ein Mädchen, das kann gar nicht mit ihrer Familie streiten. Sie hat keine Familie, nur ihre Mama. Und irgendwie ist sie auch ein bißl komisch, viele Freundinnen hat sie auch nicht. Ich glaube, für sie ist das auch nicht gerade der Himmel auf Erden – so ganz ohne große Familie.

L3:    Euch sind ganz spontan sehr viele Dinge eingefallen, die uns daran hindern, dass wir uns wohl fühlen können. Fällt euch auch ein, wie wir solche Situationen wieder in Ordnung bringen können? Wann wir uns wieder geborgen fühlen können?

L1:    Wenn wir aufhören zu streiten.

L2:    Wenn uns jemand umarmt.

L1:    Einfach wenn wir nicht immer grantig schauen, sondern lächeln.

L2:    Wenn wir nach dem langen Lockdown in der Schule wieder unsere Freunde treffen dürfen.

L1:    Wenn wir nach dem Testen wieder Oma und Opa besuchen dürfen!

L2:    Oh, wenn ich nicht mit meiner Schwester streite.

L3:    Super. Euch sind auch da ganz viele Möglichkeiten eingefallen, wie wir ein Stückchen am „Himmel auf Erden“ bauen können. Wie aus einem kleinen Anfang etwas Großes wachsen kann.    

         Unser Bild, auf das wir seit Beginn der Messe immer wieder Dinge geklebt haben, soll uns zu Hause noch an den „Himmel auf Erden“, an die Geschichte die Jesus vom Senfkorn erzählt hat, erinnern. Deshalb müssen wir jetzt noch die restlichen Dinge aufkleben – damit unser kleines Senfkorn auch wirklich eine große Staude wird.

Stille während die Kinder die Blätter und Blüten aufkleben.

 

Fürbitten:

L1:    Wir bitten für alle, die sich mehr Liebe wünschen. Schenken ihnen Menschen, die sie umarmen.

L2:    Wir bitten für alle, die sich mehr Freude wünschen. Schenke ihnen Menschen, die sie trösten.

L1:    Wir bitten für alle, die sich mehr Frieden wünschen. Schenke ihnen Menschen, denen es gelingt, Streit aus dem Weg zu gehen.

L2:    Wir bitten für alle, die sich mehr Fröhlichkeit wünschen. Schenke ihnen Menschen, die sie anlächeln.

 

Nach der Kommunion: Lied: Gott ist oben, Gott ist unten (Bewegung)