Skip directly to content

1. Adventsonntag, 29. Nov. 2020 - Thema: SEID WACHSAM

Jes 63,16b-17.19b;64,3-7, 1 Kor 1, 3-9                                                         Sarah Fürst

Mk 13, 33-37           

„Seid wachsam! 

https://youtu.be/wgb3j8A_HSs                                                                                                                         

Seid wachsam! Denn ihr wisst nicht, wann der Hausherr kommt“ heißt es im heutigen Evangelium

SeiSeid wachsam – soll das eine Mahnung oder Drohung sein?

OdOder eine Aufforderung zu mehr Bewusstheit?

     Sollen uns diese Worte aufrütteln, erschüttern, uns aus dem Alltagstrott herausholen?

 

Was heißt wachsam sein?

https://youtu.be/FAnh5sMVM5E

     Wer seine Gedanken beobachtet, merkt schnell, dass wir in unserem Kopf meistens in der Vergangenheit oder in der Zukunft sind. Die Vergangenheit ist vorbei, die Zukunft kommt vielleicht ganz anders odernie so, wie wir uns das vorstellen.

     Das Einzige was sicher ist, ist der gegenwärtige Augenblick.

     Allein im Hier und jetzt findet das Leben statt.

     Im Hier und jetzt berühren wir die Ewigkeit und spüren die Spuren Gottes in der Welt.

 

https://youtu.be/7SYFP3jc8gk

Leben ist mehr als ein funktionierender Alltag.

Es gehört zum Wachwerden, sein Leben so zu leben, wie man es für richtig hält.

Und es so bewusst zu leben, dass wir vom Tod - nicht völlig überrascht werden.

Es ist eine reife Wachsamkeit, die weiß, dass nichts auf Erden ewig ist.

Wie weit ist unser Leben vorgerückt - wir wissen es nicht, niemand kennt die Stunde.

 

Ein Ein weiterer Aspekt von Wachsamkeit ist:

WaWachsam sein – weil man liebt,

in Liebe auf jemanden wartet und ihn nicht versäumen möchte –

die Begegnung nicht versäumen möchte und so das Herz offen hält.

Kyrie

https://youtu.be/YIuypYUg2NE

Bin Bin ich wach für das Leben, für die mir zugedachte Zeit?

Od  Oder bin ich viel zu viel mit den Alltagsdingen beschäftigt?

Laufe ich Gefahr mein Leben zu verpassen?

       Herr erbarme dich

 

Übersehe ich die Gunst der einzelnen Stunden, Tage, Zeiten?

Gehe ich durch die Zeit, als hörte sie niemals auf?

             Christus erbarme dich

 

Die Augenblicke, in denen wir wach und bewusst sind, füllen unser Leben.

Der gegenwärtige Augenblick ist stets voller Schätze,

wie oft bemerken wir das?

             Herr erbarme dich

 

Meditation zum 1. Adventssonntag

Liebe Freundinnen und Freunde im Herrn!

In diesem Jahr ist es leider nicht möglich zum gemeinsamen Gottesdienst am 1. Adventssonntag von Angesicht zu Angesicht zusammen zu kommen. Advent – vieles klingt in uns an, wenn wir dieses Wort hören: Erwartung, Hoffnung, Vorfreude auf das, was kommen wird – auch in einer Zeit, die Corona-bedingt Unsicherheit hervorruft, mehr den Abstand voneinander in den Mittelpunkt stellt, die uns allen viel Kraft und Geduld abverlangt. Dennoch ist auch dieser Advent eine besondere Zeit. Er lädt uns ein,innezuhalten, still zu werden, auf die Stimme des Herzens zu hören und die Ankündigung der Geburt Jesu Christi wahrzunehmen, der durch sein Kommen die Welt erlöst – auch in scheinbar so trostlosen Zeiten wie jetzt. Die Einsamkeit, das Dunkel der langen Nächte in diesen Wochen, lässt uns spüren oder erahnen, wie viel Dunkles, Unerlöstes es in dieser Welt und vielleicht auch in unserem eigenen Leben gibt. Durch Jesus Christus kommt Licht in dieses Dunkel, das ist wieder die einfache Zusage dieser Adventszeit.

Im Evangelium vom 1. Adventsonntag hören wir dazu eine eindringliche Mahnung aus Jesu Mund: „Seht euch vor, und bleibt wach!“, „Seid wachsam!“ – gleich viermal betont Jesus diese Wachsamkeit. Er lädt uns ein JETZT wachsam zu sein – nicht erst irgendwann einmal, wenn wir einmal gut Zeit haben, oder wenn die anstrengende Coronazeit mit allen Einschränkungen endlich vorbei ist.

Seid also wachsam!“ Der Herr soll uns nicht schlafend antreffen, wenn er plötzlich kommt. Wann schlafen die Jüngerinnen und Jünger Jesu? Wann schläft die Kirche? Wann schlafen wir? Wir schlafen dann, wenn wir nicht mehr auf das Wort Gottes hören, wenn wir nicht nach seinem Liebesgebot leben. Wir schlafen, wenn wir nicht mehr damit rechnen, dass Gott auch heute in unsere, in meine Welt kommt. Wir schlafen, wenn wir, wenn die Kirche nicht mehr von dieser Zuversicht, dieser Hoffnung – im besten Fall – von diesem glaubenden Wissen erfüllt ist, dass Gott in die Welt kommt um den Menschennahe zu sein. Wenn wir diese Hoffnung nicht mehr haben, wenn wir so „schlafen“, dann besteht die Gefahr, dass dasGlaubensbekenntnis der Kirche zu leeren Formeln wird, dass ihre „Frohe Botschaft“ zu einer harten Morallehre wird und ihre Feste zu einem sinnentleerten Ritual. Es geht nicht darum Feste regelmäßig zu wiederholen. In Festzeiten, wie im Advent, in der Weihnachtszeit, wird das erinnert, was Gott neu in der Welt getan hat, mehr noch, was er heute an und in ihr tut – auch durch Menschen, wie uns. Gott erfüllt so schon jetzt seine Verheißungen und nicht erst in ferner Zukunft. Deshalb können wir auch als Christen heute feiern. Advent, das ist nicht nur die besinnliche Rückschau auf die Ankunft des Messias vor 2020 Jahren. Advent ruft uns in Erinnerung, dass wir auch heute das Kommen des Herrn erwarten. Nicht nur gelegentlich in besinnlichen Momenten, sondern als Grundstimmung und Haltung in unserem Leben.

"Seid also wachsam!" Mit der Aufforderung will uns Jesus keine Angst machen. Diese Wachsamkeit soll sich auf das tägliche Kommen des Reiches Gottes beziehen – Wachsamkeit im Blick auf seine Nähe in unserem alltäglichen Leben. Wachsamkeit heißt dann, mit offenen Ohren und Augen darauf achten, wo Gott heute handelt. Dort wo die Kirche umkehrt und sich neu ausrichtet, handelt er. Dort wo Menschen zum Gebet und zur Feier zusammenkommen, wo Sammlung und Einigung der Menschen geschieht, dort handelt er. Dort, wo Menschen einander beistehen und helfen, dort wo sie Frieden schließen, handelt er. All das geschieht immer wieder auf das Wort und die Einladung Gottes zur Versöhnung hin – die in uns selbst und mit anderen immer neu geschehen muss – dort handelt er. Unsere ganze Wachsamkeit, unsere Achtsamkeit des Herzens, unsere adventliche Erwartung soll sich deshalb darauf richten, wo Gott heute in die Welt kommt und seine Kirche erneuern will – wo Gott unsere je eigene Erneuerung will. In diesem Sinn sagt Jesus zu seinen Jüngerinnen und Jüngern – damals wie heute: „Er soll euch, wenn er plötzlich kommt, nicht schlafend antreffen. Was ich aber euch sage, das sage ich allen: Seid wachsam!

Mit diesen Gedanken wünsche ich eine gesegnete Adventzeit.

 

P. Friedrich Prassl SJ

 

Fürbitten:

https://youtu.be/Vkdt42nJmpM

Jes Jesus Christus,

wir Menschen fallen immer wieder in die Leere und Einsamkeit.

Zeige uns, dass du auch dort und gerade dort zu finden bist.

             Wir bitten dich erhöre uns

 

Jesus,

sch Schenke uns eine Wachsamkeit voller Vertrauen und lass uns die Fülle oder die Not des Augenblicks, erkennen.

Las Lass uns mit wachem Blick wahrnehmen, wo wir etwas zum Guten wenden können.

Sc   Schenke uns ein waches Herz.

        Wir bitten dich erhöre uns

 

Got  Gott, unser Vater,

wir   wir bitten dich für alle, die Krieg, Gewalt und Terror über andere Menschen bringen.

Sc   Schenke ihnen Einsicht und Umkehr, damit sie Wege des Friedens finden.

        Wir bitten sich erhöre uns

Jesus,

du schenkst uns Hoffnung,

du bist das Licht, das unser Dunkel hell macht.

Du bahnst neue Wege, ermöglichst Veränderung.

       dafür danken wir

 

Zur Kommunion

https://youtu.be/1sdOn42OMA0

NIMM DIR ZEIT zum LEBEN

Jede Sekunde,

die wir uns beeilen, um Zeit zu gewinnen,

ist letztlich verlorene Zeit.

Wenn wir aber innehalten und verweilen,

gewinnen wir herrliche Stunden des Lebens.

                                                                       Jochen Mariss

https://youtu.be/p8ggU7PdwYc