Skip directly to content

3. Advent - Predigt Harald

TÜREN ÖFFNEN FÜR DIE FREUDE im Advent 2020

 

In ernsten Zeiten so wie in unserer scheint das Thema Freude ganz fern zu liegen.

Und andererseits sehnen wir uns gerade dann danach.

Um einem Missverständnis vorzubeugen: Freude ist nicht dasselbe wie Spaß.

 

Späße können wir machen, ggf. auf Kosten anderer.

Eine Gaudi, ein Vergnügen können wir organisieren.

Freude aber lässt sich weder machen noch organisieren.

Freude ist ein Geschenk. Eine Gabe. Ein wahrer Glücksfall.

Eben: wenn wir uns freuen, sind wir glücklich.

 

Friedrich Schiller wusste, was Freude ist:

„Freude, schöner Götterfunke“ – so dichtete er, und Beethoven hat das Gedicht dann in Musik verwandelt.

 

Der 3. Adventssonntag hat den Namen GaudeteFreut euch! Er heißt so wegen der

Vorfreude auf das nahende Weihnachtsfest. Heute alles andere als selbstverständlich,

wo so viele mit Sorgen nach vorne schauen.

Und vielleicht noch mehr schauen mit Trauer zurück auf die Zeiten, als FRANZ noch unter uns lebte.

 

Es ist eine bewusste Entscheidung, sich für die Freude zu öffnen.

„TÜREN ÖFFNEN FÜR DIE FREUDE“  - könnten wir formulieren.

Der Freude die Tür öffnen wie einem lange ersehnten, beliebten Gast.

Ich kann zumindest schon entriegeln. Ich könnte die Tür auch schon einen Spalt öffnen. Ich könnte die Tür sogar sperrangelweit aufreißen…

 

Jedenfalls kann ich aktiv etwas dafür tun, dass sie einkehren kann, die Freude, trotz und gerade wegen alle der Dunkelheiten.

 

„Alles Leid und alle Freude kommt von der Liebe.“sagt der mittelalterliche geistliche Denker Meister Eckhart.

 

Und Hermann Hesse sagt:

Glück ist Liebe. Nichts anderes. Wer lieben kann, ist glücklich.

UND FRANZ SAGTE ES mit seinen Worten und MIT SEINER GANZEN EXISTENZ.

 

Wenn wir also lieben, dann erwächst daraus Freude. Sicherlich nicht sofort und automatisch,

aber als eine innere Frucht und Folge. Alle Freude kommt von der Liebe.

 

Die Liebe ist also Türöffner für die Freude und für das Glück.

 

Und ebenso ist die Dankbarkeit Türöffner für die Freude und für das Glück.
Ich kann selbst am Abend eines schweren Tages 3 Gründe suchen und finden, warum ich dennoch dankbar bin. Oder sogar mehr als drei Gründe. Und ich kann im Laufe des Tages immer wieder den Menschen danken, die irgendetwas tun, was nicht selbstverständlich ist.

 

Freude und Dankbarkeit. Beides sind Qualitäten, die wir in unserem Franz überreich vorgefunden haben.

 

gesungen: Die Freude an Gott, halleluja, ist unsere Kraft, halleluja!

So lautet ein Kehrvers. Und da ist etwas dran.

Es gibt Tage – und manchmal sind es auch längere Zeiten – da haben wir weiß Gott nichts zu lachen.

Da gibt es so viel Ärger und Dinge, die schief laufen, dass wir am liebsten alles in die Ecke schmeißen würden. Und dann gibt es diese ganz argen Verlust-Erfahrungen…

 

Der fast einzige Grund sich dennoch zu freuen, ist die Gegenwart Gottes. Wenn wir uns seiner bewusst werden, dass er uns ganz persönlich meint und annimmt, dann ist das wie das Öffnen einer inneren Tür. Dann tritt Gott in unser Leben mit seinem Frieden, seinem Licht … und letztlich mit neuer Freude.

 

Der fast einzige Grund sich dennoch zu freuen, sind die Erfahrungen der Gegenwart Gottes in bestimmten Menschen, die uns niemand nehmen kann – zum Beispiel die Gegenwart Gottes im Menschen Franz Mikl…

 

Erfahrungen mit Franz

Der Zufall wird zu einer Beziehungsgeschichte, geschrieben mit der Tinte der gefühlten Liebe und gegenseitiger Wertschätzung. Gabi Hückel – Ndubueze Fabian Mmagu – Franz Mikl: Wegkreuzungen einer Liebesgeschichte. Erfüllung. Dankbarkeit. Glaubensgeschichte. Die Liebe zählte und bleibt. (Fabian Mmagu)

 

Eine irdische Welt ohne unseren Franz wer wäre jemals auf die Idee gekommen, sich so etwas vorzustellen?

Ich bestimmt nicht.

Franz war immer da. Das war kein bewusster Gedanke, das war eine unbewusste Gewissheit, ein Gefühl.

Ein Urzustand.

Franz war:

Licht, Wärme, Liebe.

Überfließend.
(Angela Schnaitt)

 

Mein Sohn Roman ist Krankenpfleger im Kaiser Franz Josef Spital auf der Corona Station.  Kein leichter Job. Er liebt ihn. Als ich ihn auf Herrn Pfarrer Mikl ansprach, erzählte er mir, dass er bei ihm auf der Station war. Ein sehr netter, ruhiger und vor allem geduldiger Patient. Er war dankbar für alles, was man für ihn tat. Als es ihm immer schlechter ging, war das Personal sehr bemüht, dass er keine Schmerzen hat. Er ist dann friedlich gegangen, was das ganze Personal doch berührt hat. (Sylvia Elleder)