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5. Woche in der Fastenzeit, Mittwoch-Cursillo-Messe - 24. März 2021

Liebe Gemeinde am Mittwochabend!

Manche von Euch treffen wir schon zu den Sonntagsmessen. Da denk ich mir, fangen wir doch auch mit den Mittwochmessen wieder an. Aber dann fallen wieder die stets steigenden Infektionszahlen auf. Dann möchte ich doch noch etwas zurückhaltend sein.

Also noch ein wenig warten. Dafür aber wieder ein paar Zeilen zur Betrachtung oder zu einer ganz persönlichen Feier.

Beginnen wir wie gewohnt: Der Herr ist mit uns.

Und wir können das bejahen: Ja er ist mitten unter uns.

 

Wenn Roswitha und ich feiern, dann denken wir an dieser Stelle gerne  an alle namentlich, die da immer so treu gekommen sind. So kann auch ein wenig Verbindung entstehen.

 

Unter den Lesungen für die 5. Woche in der Fastenzeit werden zusätzlich welche empfohlen. Und zwar, wenn am vorangegangenen Sonntag nicht das Evangelium von der Auferweckung des Lazarus war. Im Hingehen auf Ostern ist dieses und auch die Lesung aus dem 1. Testament von Bedeutung.

Beginnen wir mit Blick auf diese Lesungen uns selbst anzusehen.

° Fragen wir uns, wie sehr wir gerade bei biblischen Texten am Buchstaben festhalten, und dabei den Geist, der dahinter steht, unbeachtet lassen? - Herr erbarme dich unser.

° Fragen wir uns wie überzeugend ich durch mein Leben, durch mein Reden und Handeln bin? Wie anziehend ist mein Glaubenszeugnis? -  Christus erbarme dich unser.

° Fragen wir uns nach unseren Beziehungen zu anderen. Brauchen diese nicht auch immer wieder Impulse, damit sie lebendig bleiben? - Herr erbarme dich unser.

Guter Gott, du kennst uns und unsere Schwächen, den kleinen Hang uns irgendwie aus unseren Fehlern herauszuwinden. Schenke uns Ehrlichkeit und schenke uns deine Verzeihung, so wie auch wir verzeihende Menschen sein wollen. Amen.

 

Lesung: 2 Kön 4,18b-21.32-37

(Das ist eine lange Lesung und soll im Zusammenhang mit dem Evangelium gesehen werden. In einem Kommentar dazu wird angeführt: Es geht hier weniger um einen Wahrheitsgehalt, als vielmehr darum, die Macht Gottes zu zeigen.)

 

Evangelium: Joh 11,1-45 (oder die Kurzfassung Joh 11, 3-7.17. 20-27.34-45)

 

Gedanken zu den Lesungen:

In der 1. Lesung erweckt der Prophet Elischa den Sohn der Schunemiterin. Seine Wunder sind mit denen seines Lehrmeisters im Prophetenamt, Elija, vergleichbar.  Die Glaubensaussage ist, dass Gott wirkt und sich seiner Propheten bedient. Die Propheten sind Diener im Auftrag Gottes. Gott wirkt hier. Das wollen die Verfasser ausdrücken.

Das so intensiv dargestellte Gebet der Propheten ist die Brücke zum Verstehen der Macht Gottes.

Auch Jesus betet für seinen toten Freund Lazarus.

Vorher sagt er eines der „Ich-bin-Worte“, das ihn ausweist.

„Ich bin die Auferstehung und das Leben.“

Er ist es, und wird es nicht irgendwann einmal sein. Er ist, schon vor seinem Tod, die Auferstehung und das Leben. Jesus ist der Lebensspender, der lebendiges Wasser gibt (Joh 4, 7ff). Bedenken wir den Satz, den der Apostel Paulus an die Korinther schreibt: „Er (Christus) hat uns fähig gemacht, Diener des Neuen Bundes zu sein, nicht des Buchstabens, sondern des Geistes. Denn der Buchstabe tötet, der Geist aber macht lebendig.“ (2 Kor 3,6)

 

Fragen:

° In welchem Denken und Handeln bin ich nicht sehr lebendig, eher wie gelähmt? Bedenken wir, dass alles, was nicht immer wieder einen Impuls bekommt, gefährdet ist abzusterben. Nehme ich z.B. Anteil und habe ich Interesse, wenn es um den Schutz von Menschen geht, oder um den Schutz der Umwelt?

Welche Menschen sind da in Gefahr zB. durch Einsamkeit, Alter und körperliche Schwächen? Droht da etwas abzusterben, dem ich auch einen Lebensimpuls geben könnte?

Droht die Menschlichkeit abzusterben, wegen des Buchstabens des Gesetzes?

° Welche meiner Beziehungen sind gefährdet schwächer zu werden um dann eventuell  abzusterben? Ist mir da die Entwicklung bewusst? In welchem Augenblick der Beziehung bin ich heute? Möchte und muss ich da nicht gegensteuern?

° Auch der Glaube braucht, gerade in dieser Zeit, dringend eine Belebung. Denn vielfach ist er verdunstet. Sind nicht viele von denen brüskiert worden, die den Glauben vermitteln sollten aber die Strenge und Unbarmherzigkeit leben?

Bin ich ein Mensch, der glaubwürdig ist und dem man vertrauen kann? Bin ich da ein Lebensspender?

 

Anliegen:

Denken wir nach, welche Anliegen wir vor Gott bringen. Bedenken wir wie der Prophet und wie Jesus mit großem Vertrauen beteten. Denken wir an alle, die einen Impuls zum Leben und zum Glauben brauchen.

Denken wir jetzt an diejenigen, die krank sind und an diejenigen, deren Krankheit zum Tode geführt hat. Beten wir auch für die Trauernden.

Und fassen wir unser Beten im Vater unser zusammen.

 

Der Friedensgruß ist ein österlicher Gruß. Nach aller Gewalt, die Jesus angetan wurde, wünscht er den Frieden. Es ist auch eine Vorbereitung auf Ostern, wenn wir dort Frieden bringen und Frieden schließen, wo wir die Möglichkeit haben.

 

Und so dürfen wir beten:

Guter Gott, du bist der wahre Lebensspender. So manches in unserem Leben braucht immer wieder deinen belebenden Geist. Gerade im Zugehen auf das Fest der Auferweckung Jesu erbitten wir ihn.

Gib uns dazu deinen Segen.

So segne uns der Vater durch den Sohn und im Heiligen Geist. Amen.

Wir wünschen Euch ein hoffnungsvolles  Erwarten des Osterfestes. Bleibt x‘und!

Roswitha und Hubert