Skip directly to content

Messtexte 4. und 5.12.2021 - Familienmesse

Eingang

Bist du gesund? (Frage in die Runde)

Ist das kaputt? (zeigen von zerbrochenem Ding)

Wo geht man denn hin, wenn man etwas wieder reparieren möchte? Wer macht das?

Wo geht man denn hin, wenn man wieder gesund werden möchte?

Jetzt habe ich eine schwierige Frage: sind wir denn eigentlich alle gesund?

Also, ich hoffe schon, dass ihr und natürlich auch ich alle gesund sind. Aber eigentlich beziehe ich mich bei der Frage wohl bloß auf unsere körperliche Gesundheit.

 

Aber sind wir denn wirklich ganz gesund? Sind wir auch seelisch gesund?

Was heißt denn das überhaupt?

  • Es tut uns das Herz nicht weh.
  • Wir sind nicht mit Kummer belastet.
  • Wir haben keine Zweifel.
  • Wir haben keine Ängste.
  • Es bedrückt uns nichts.
  • Wir leiden nicht geistig mit, wenn es anderen schlecht geht.
  • Wir leiden nicht daran, etwas falsch gemacht zu haben.
  • Wir sind nicht traurig und brauchen auch keinen Trost.

War eine Aussage dabei, der ihr vielleicht nicht ganz zustimmen könnt?

Dann sind wir vielleicht in unserer Seele, in unserer Psyche doch nicht ganz so stabil und brauchen Hilfe.

Und so komme ich zum Thema:

Wenn wir körperlich krank sind, dann ist der Weg zur HEILUNG für uns klarer. Wir suchen den Arzt oder das Krankenhaus auf.

Eine andere Form der HEILUNG oder des HEILES bietet uns aber Gott an: er will unsere Seele heilen.

  • Er will uns trösten, wenn wir traurig sind.
  • Er will uns das Herz leicht machen, wenn es schwer ist.
  • Er will uns Zweifel nehmen und bietet uns seinen sicheren Weg an.
  • Er will uns unsere Sorgen und Ängste nehmen.

 

Wieder eine Frage an euch: wie heilt man denn etwas? Was macht ein Arzt, wenn dein Finger blutet:

  • Mit Verband
  • Mit Pflaster
  • Mit Salbe
  • Mit Hustensaft
  • Händewaschen war und ist in der Corona-Zeit so angesagt
  • Desinfektion – lass das Schlechte nicht an dich ran

 

Und wie bitte kann man eine Seele heilen, wie kann man seelische Leiden nehmen?

Im heutigen Evangelium werden wir ein paar Rezepte dafür hören:

  • Mach den Blick frei auf Gott
  • Kehre um und reinige dich (es wird die Taufe genannt: dieses Sinnbild für das Reinwaschen – wie eben das Händewaschen)
  • Lass dir deine Schlechtigkeiten vergeben, mach dich sauber und rein.

Dann wirst du das Heil sehen, das von Gott kommt.

 

(Bär fällt mir aus den Händen.) Er hat sich weh getan. Was tust du? Ihn an dich drücken und lieb haben!

Da gibt es noch ein ganz besonderes Rezept und zwar eines, dass man wohl in diesem Haus bei jeder Messe erwähnen muss, solange es auch nur einen einzigen Menschen hier gibt, der den Franz gekannt hat (und später erst recht): es ist die LIEBE. Das Heil und die Liebe – die gehören zusammen.

 

Für den 5.12.: Und noch was dazu: man kann natürlich über die Liebe viel und lange erzählen. Manche Menschen sind quasi zum Symbol für die Liebe geworden. Natürlich zu allererst Jesus. Für viele hier ist das der Franz. Aber heute könnte man an einen Mann denken, der auch Gutes, Liebes getan hat – kommt da jemand drauf?...

 

Kyrie

Es ist etwas kaputt gegangen:

  • in unseren Träumen von Karriere
  • in unserer Beziehung
  • in einer Freundschaft

Vielleicht bin ich sogar mit Schuld daran.

Herr, erbarme dich meiner Schuldgefühle und Schmerzen.

 

Mir geht’s zwar gut, aber meine Umwelt leidet:

  • es leidet meine biologische Umwelt, dh die Erde aufgrund des menschlichen Missbrauchs der Natur
  • es leidet mein Nächster, weil er krank ist oder Kummer hat

Viel zu oft schaue ich einfach weg.

Herr, erbarme dich meiner Schwächen.

 

Für meinen Körper und mein Wohlbefinden mache ich viel:

  • ich möchte gut essen, schöne Kleidung, Urlaube, und einfach ein gutes Leben führen.
  • was aber mache ich für meine Seele?
  • Wo suche ich mein seelisches Heil?

Decke ich mein Leben mit Oberflächlichkeiten zu?

Herr, gib Frieden meiner Seele.

 

Fürbitten

  • Oftmals wird uns der Weg des Heiles angeboten und wir sehen ihn einfach nicht. Bitte, Herr, gib uns den Blick auf das Heil Gottes, auf das Angebot für das Wohlergehen unserer Seele.
  • Gott bedient sich für seine Werke immer wieder der Menschen. Wir können sicherlich auch ein Werkzeug Gottes sein. Wir könnten das Pflaster für die gebrochene Seele, die Wundsalbe für den brennenden Geist, die Arznei gegen Ängste und Sorgen des Nächsten sein. Lass unser Streicheln Seelen berühren.
  • Gesund werden dauert und es braucht Geduld. Gib, o Herr, uns Geduld: mit uns selbst und mit den anderen, damit der Heilungsprozess wirken kann und Früchte trägt.
  • Erste Hilfe – auch ein Begriff, der zum Krank- bzw Gesundsein gehört: können wir Erste Hilfe anbieten? Könnten wir zur Ersten Hilfe-Station werden? Auch wenn wir keine Ärzte sind: machen wir uns offen, Anlaufstellen für die Probleme der anderen zu sein und helfen wir durch Zuhören, Mitgefühl und Empathie.
  • Gerade jetzt sind die Krankenhäuser wieder voll. Beten wir für die Menschen, die dort behandelt werden, beten für die, die dort ihren Dienst verrichten, beten wir für die Menschen, die besonders darunter leiden, dass sie keine Krankenbesuche machen oder empfangen dürfen, bitten wir darum, dass diese teilweise unmenschlichen Situationen bald wieder weg sind.

 

Petra Hübner-Schwarzinger