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Cursillo-Gottesdienst 2.12. - Was sättigt?

Liebe Freundinnen und Freunde des Cursillo-Gottedienstes in 1.Woche im Advent!

Franz ist im Himmel. Mit diesen Worten haben wir am 1. Adventsonntag die traurige Nachricht erhalten. Franz war ganz und gar vom Geist des Cursillo geprägt. Diese drei Tage haben nicht nur sein Gottesbild radikal verändert, sondern er hat so viele Jahre seiner Gemeinde diesen Geist der Liebe eingehaucht (manchmal auch eindringlich und lautstark). Die Liebe, und nur die Liebe stand im Mittelpunkt seiner Verkündigung. Er zögerte nie, so manchem Unheilspropheten die Frohbotschaft des barmherzigen, liebenden Gottes vor Augen zu stellen. Jetzt ist er unserem himmlischen Vater begegnet, der ihn sicher innig in seine Arme geschlossen hat.

So wie wir Franz nur mehr geistig begegnen können, so muss auch unsere Gemeinschaft auf ein reales Zusammenzukommen verzichten. Dabei wäre es jetzt besonders wichtig, weil es gut tun würde, gemeinsam für unseren Franz zu beten und ihm zu danken. Schließen wir ihn, der so viele Cursillo-Messen mit uns gefeiert hat, in unsere Gebete mit ein.

So beginnen wir diese besinnliche Stunde: „Der Herr ist mit uns“ – „Ja er ist mitten unter uns!“

Es ist schon viele Jahre her, dass Peter und ich beim Canisibus jede Woche die Bahnhöfe in Wien angefahren haben, um dort an Obdachlose Suppe auszugeben. Aber diese Sättigung durch die Suppe war oft nicht das Wichtigste. Vielfach warteten die Frauen und Männer schon auf uns um ihre Sorgen, Ängste und ihren Ärger loszuwerden und mit uns Schmäh zu führen. Gleichzeitig war uns aber bewusst, dass man hungernde Menschen nicht mit warmen Worten abspeisen kann. Diese Fahrten mit dem „Suppenbus“ waren immer auch ein Geschenk für uns, weil wir gemerkt haben wie dankbar unsere Gesprächspartner waren.

Caritaspräsident Landau hat uns letzte Woche in „Gedanken für den Tag“ gesagt: „Oft ist an diesen Orten neben der Not vor allem auch viel Mut, Hoffnung und Zuversicht erfahrbar. Hoffnung, weil ich darauf vertrauen darf, dass Hilfe wirkt. Zuversicht, weil ich weiß, dass auch heute Abend jemand da sein wird, der Menschen auf Österreichs Straßen mit Schlafsäcken, warmen Suppen und einem guten Wort versorgt. Vor allem aber, weil ich in der Gewissheit lebe, dass sehr viele Menschen weltweit an einer besseren Zukunft arbeiten und für andere da sind.“

KYRIE:

Herr, manchmal habe ich es satt, nur satt zu sein und frage mich was mein eigentliches Lebensmittel ist, das mir Kraft gibt und von dem ich zehren kann. Herr erbarme dich unser!

Jesu ist gekommen, um uns eine Speise zu geben, die unsere Seelen nährt. Christus, erbarme dich unser!

Herr, alle Menschen bringen einen großen Lebenshunger mit. Wir sollten für uns selbst entdecken, was Jesus mit Sättigung gemeint hat, was heil werden bedeutet. Herr erbarme dich unser!

Vergebungsbitte:Herr, wir wollenuns bemühen, achtsamer und liebevoller auf die Menschen zuzugehen, darum bitten wir durch Christus unseren Bruder. Amen.

Tagesgebet: Guter Gott, lass uns nicht zählen und kalkulieren, ob das Brot für alle reicht. Lass unser Herz sprechen und lass unsere Hände teilen. Sei so der Gott-mit-uns, der jedem gibt, was er zum Leben braucht – heute und morgen und in Ewigkeit.

Evangelium Mt 15,29-37

Jesus zog weiter und kam an den See von Galiäa. Er stieg auf einen Berg und setzte sich. Da kamen viele Menschen und brachten Lahme, Krüppel, Blinde, Stumme und viele andere Kranke; sie legten sie vor ihn hin und er heilte sie.  Als die Menschen sahen, dass Stumme plötzlich redeten, Krüppel gesund wurden, Lahme gehen und Blinde sehen konnten, waren sie erstaunt und priesen den Gott Israels.

Jesus rief seine Jünger zu sich und sagte: Ich habe Mitleid mit diesen Menschen; sie sind schon drei Tage bei mir und haben nichts mehr zu essen. Ich will sie nicht hungrig wegschicken, sonst brechen sie unterwegs zusammen.

Da sagten die Jünger zu ihm: Wo sollen wir in dieser unbewohnten Gegend so viel Brot hernehmen, um so viele Menschen satt zu machen?

Jesus sagte zu ihnen; Wie viele Brote habt ihr?  Sie antworteten: Sieben, und noch ein paar Fische.

Da forderte er die Leute auf, sich auf den Boden zu setzen. Und er nahm die sieben Brote und die Fische, sprach das Dankgebet, brach die Brote und gab sie den Jüngern, und die Jünger verteilten sie an die Leute. Und alle aßen und wurden satt. Dann sammelte man die übrig gebliebenen Brotstücke ein, sieben Körbe voll.

So viele Menschen kamen ganz ohne Einladung zu Jesus und brachten ihre Probleme des Alltags mit. Sie hatten Sorgen mit den Kranken und Behinderten – die legten sie Jesus zu Füßen; obwohl sie noch keine Beziehung zu Gott hatten. Und Jesus hatte Mitleid mit ihnen. Er nimmt sie mit offenen Armen an und „ER heilte sie.“ Er heilte nicht nur ihre Kranken und Behinderten, sondern auch ihren Hunger. Ihren Hunger nach Brot und einem Leben aus der Liebe. „Alle aßen und wurden satt!“ Es blieb sogar noch ganz viel übrig – sieben Körbe.

Nun die Frage an uns: WAS MACHT UNS SATT? Wonach hungert unsere Seele?! Wodurch versuchen wir unseren unermesslichen Hunger nach Liebe zu stillen?

Ich lade Euch nun einen Zettel zur Hand zu nehmen und Antworten auf diese Fragen zu suchen. Nehmt Euch ein wenig Zeit dafür.

Einige Anregungen:

Was ist Nahrung für unsere Seele?

Wer kann unsere Sehnsucht (=Hunger der Seele) stillen?

Hunger nach Gemeinschaft

Hunger nach Harmonie

Hunger nach Schönheit

Hunger nach Frieden

Hunger nach Einheit, mit…..???

Wann und wo „lagern wir auf grünen Auen“?

Bringt uns die Sättigung von Seele und Körper wieder in Balance?

Können wir durch körperliches Fasten den Hunger der Seele stillen?

„Gib uns unser tägliches Brot – für die Seele…“

 

Fürbitten:Jesus du hast die Menschen satt gemacht und uns damit vorgelebt, dass nur Großherzigkeit und Teilen alle satt macht. In unseren Fürbitten wollen wir beten:

So wie es in unserer Mittwoch-Messe üblich ist, formulieren wir unsere Bitten und unseren Dank frei. Vergessen wir nicht alle die krank und verzweifelt sind, diejenigen, die um einen Menschen trauern. Und vergessen wir nicht, unseren Franz in unser Gebet einzuschließen, ihm zu danken für all das Gute, dass er in unsrem Leben bewirkt hat.

 

Wir verbinden uns nun geistig mit unserem Gott der Liebe:

Guter Gott, Tag für Tag trägst du die Welt und nährst sie. Wir wagen uns vorzustellen, dass du überall zugegen bist; dass du uns überallhin begleitest. Guter Gott, wir danken wir für deine Gegenwart, die so verborgen und so wunderbar ist, so treu und fordernd. Wir glauben an ein Leben mit dir und aus dir, so wie wir leben vom Brot, wie wir hungern und dürsten nach Geborgenheit und Liebe.

Jesus, du hast den Leuten das Brot gegeben, weil sie es gebraucht haben, und du hast ihnen damit deine Liebe geschenkt. Wir denken daran, dass du uns in deinem Brot und Wein satt machen möchtest und uns damit einen zaghaften Blick ins ewige Leben schenkst.

Aus dieser innigen Verbindung heraus sprechen wir Vater unser ….

 

Ein Impulsfür die nächste Zeit:

Nehmt das, was da ist, egal wie klein, bringt es mit Dank und Bitte vor Gott,

dann teilt es aus, ohne ängstlich einzuteilen, bei Gott gibt es keine Rationierungen.

Vertraut seiner reichlichen, überfließenden Fülle! Sammelt das übrig Gebliebenen,

nichts soll verderben, keiner soll auf der Strecke bleiben.

Wenn ihr Gott zur Hand geht, dann habt ihr immer etwas übrig,

besonders für die, nach denen kein Hahn kräht, sie liegen ihm besonders am Herzen.

 

Schlussgebet: Gott des Erbarmens, mitten im Leben erfahren wir den Tod. Du schenkst uns Jahre unseres Lebens, die wir in Liebe erfüllen dürfen – ruhig, gelassen und verantwortungsbewusst. Führe uns immer wieder zu den Quellen, die uns Trost und Kraft für unseren Weg schenken. Lass uns in unserem Leben etwas ausstrahlen von deiner Menschen-freundlichkeit. So bitten wir durch Christus, unseren Bruder. Amen.

So segne und begleite Euch der liebende Gott, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist.

Gehen wir in Dankbarkeit für das Geschenk unseres Franz, in diese Wochen des Advents und bleiben wir gesund!

Angela