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Gottesdienst 8./9.05.2021 - Wie kann sich Liebe zeigen?

 

Zelebrant: Msgr. Dr. Norbert Rodt /Texte: Ulrike und Richard Allum

Einleitung:

Wie kann sich Liebe zeigen?

Im Drücken und Liebhaben

aber auch im Loslassen und Ermutigen.

Im Loben und im Zurechtweisen.

Im Fördern und auch im Einbremsen.

Liebe ist also drücken und loben und fördern,

aber auch

loslassen und zurechtweisen und einbremsen.

Wenn wir heute das Evangelium hören, so berichtet es von einem, der diese Balance zwischen den unterschiedlichen Ausprägungen echter Liebe wie kein anderer vor und nach ihm gelebt hat. Er spricht heute und an vielen Stellen der Schrift von der Liebe, aber in anderen Stellen weist er auch zurecht, manchmal mit harschen Worten. Er hat einmal Worte der Ermutigung und dann hält er uns wieder einen Spiegel vor. Und es ist nicht immer schön, was wir da sehen.

Aber - es geschah immer aus Liebe. Dem versuchen wir ChristInnen und Christen nachzueifern. Hier ein rechtes Maß zu finden, ist eine Aufgabe für ein ganzes Leben.

Kyrie

Wenn wir jemanden loben und ermutigen – geschieht das, weil wir sie oder ihn positiv verstärken oder in eine uns genehme Richtung drängen wollen?

Herr, erbarme Dich unser!

 

Wenn wir jemanden maßregeln – geschieht das, weil wir sie oder ihn dadurch fördern wollen, oder um uns selbst in ein besseres Licht zu stellen?

Christus, erbarme dich unser!

 

Wenn wir jemanden lieben, stehen wir dazu in Worten und zeigen es in Taten?

Herr, erbarme dich unser!

 

Lesung:  Franz Mikl-Text

Ich glaube, dass man nur so viel Liebe empfangen kann, wie man selbst gibt.

Die Liebe zeigt sich im Glauben.

Die vollendete Liebe, wie Gott sie meint, heißt geben ohne zu fragen, ob wir auf Gegenliebe stoßen.

Diese Liebe heißt Hingabe an den anderen, da sein für den anderen, teilen mit dem anderen, mit-teilen.

Es ist eine Bewegung von mir zu Dir, eine Hingabe ei der du selbst die Gabe bist.

Aber es ist immer ein Geben, ein Ver-geben, ein Nach-geben, ein Acht-geben, ein Zu-geben, ein Her-geben!

Und Geben ist viel schöner als Nehmen.

Ich bitte euch in dieser Stunde, seid immer für den anderen da und verlasst keiner den anderen!

Eine echte Familie braucht einander.

Sprecht immer miteinander, hört aufeinander, lernt voneinander und liebt einander.

Evangelium:  Joh 15,9-17

Predigt:

Einleitung

Heute ist der 36. Ostertag! Wird die Osterfreude schwächer, je weiter wir uns vom Osterfest entfernen? Wird das Osterlicht flackernder, je länger das Osterfest zurückliegt? Wird die Osterkraft lahmer, je mehr Tage der Osterzeit vergehen? Nicht Verlust, nicht Defizit, nicht Abflachung soll typisch für uns Christinnen und Christen sondern – als Impuls des 6. Sonntags in der Osterzeit – Vertiefung und Vermehrung der Liebe des Auferstandenen in uns sein!

I.

Liebe ist ein Feuer, das in uns brennt. Das Feuer der Osternacht ist zwar erloschen, brennt aber in der Osterkerze weiter! Ein ganzes Jahr lang. Zeichen der Gegenwart des Auferstandenen in jeder heiligen Feier. Er erfüllt die bittend bewerbende Person mit seiner Liebeskraft. So setzt sich das Feuer der Liebe Christi in jedem Getauften fort!

II.

Liebe ist Glut, die in uns glüht. Das Feuer der Liebe kann nicht erlöschen.  Christi Interesse an uns verglüht nicht und nie. Das soll uns Trost sein, Kraft verleihen und Hilfe bedeuten. Durch nichts kann Gottes Glut in uns Menschen erlöschen.

III.

Liebe ist Explosion! Wie ein Feuer überspringt, so springt auch in explosionsartiger Form die Liebe über. Einmal zum Zünden gebracht, ist Liebe „ansteckend“, übergreifend auf andere.  Ein liebender Mensch ist nicht alleine. „Vorsicht Brandgefahr“  müssten die Christen als Ostermenschen als Warnschild vor sich tragen.

Schluss

Dagegen hilft kein irdischer Feuerlöscher!

 

 Fürbitten:

Mütterlicher Vater, väterliche Mutter. Im Vertrauen auf deine bergende Liebe danken und bitten wir:

+ Wir danken für die vielen Liebetaten, die unser Leben hell und sinnvoll machen. Wir danken dir dafür.

+ Wir danken dir für unseren heiligen, nun himmlischen Franz und seine heilsamen, liebevollen, mahnenden und mutmachenden Worte der Liebe.

Wir danken dir dafür.

+ Wir bitten heute für alle Väter und Mütter. Schenke ihnen den Mut, liebevoll ihre Kinder in ihrer Entwicklung zu fördern und zu fordern.

Wir bitten dich erhöre uns!

+ Wir bitten für alle Christinnen und Christen. Lass uns dein Liebesgebot so leben, dass wir Geschiedenen, Wiederverheirateten und Menschen mit unterschiedlicher sexueller Orientierung die Tür zu dir, liebender Gott, offenhalten.  

Wir bitten dich erhöre uns!

+ Wir bitten dich für alle EntscheidungsträgerInnen in Politik, Wirtschaft und in der Kirche. Mit Hingabe mögen sie in ihrer Arbeit Frucht bringen, für eine menschengerechtes friedliches Miteinander. 

Wir bitten dich erhöre uns!

Vater-

mein Vater.

Du bist meine Seligkeit.

Dein Name ist Liebe.

Dein Geist durchströme mich.

Dein Wille geschehe!

Du schenkst mir jeden Tag neues Leben-

Mit all seinen Fehlern und Schwächen.

Und so schenke ich Leben- vielen Mitmenschen.

Und ich verzeihen ihnen alle Fehler und Schwächen.

Führe mich durch viele Versuchungen!

Erlöse mich vom Bösen!

Amen

(Franz Mikl)