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33. Woche im Jahreskreis, Mittwoch-Cursillo-Messe 18. 11. 2020

Liebe Gemeinde am Mittwochabend!

Wir treffen einander wiederum auf diese Art. Nicht persönlich. Und doch ist es ein Versuch, miteinander in Verbindung zu sein. Die große Herausforderung dieser Zeit ist es, die Bindung nicht zu verlieren.

Die Bindung zu Gott haben wir über die Menschen, aber auch durch uns ganz persönlich.

Selbst in unserer „Kammer“ dürfen wir der Gegenwart Gottes sicher sein.

Wir dürfen also sagen: Der Herr ist mit uns!

So begrüße ich Euch, und lade zu einer kleinen Besinnung und Betrachtung ein.

Bei aller Bindung und Verbindung zu anderen Menschen, dürfen wir uns zunächst selbst ansehen und prüfen. Fragen wir uns:

 

° Bin ich offen für meine Bedürfnisse, damit ich glücklich sein kann?

  Herr erbarme dich unser

° Ist mein Glücklichsein ein Grund, andere daran teilhaben zu lassen?

  Christus erbarme dich unser

° Bin ich ein Beitrag zum Aufbau einer guten Welt, des Reiches Gottes?

  Herr erbarme dich unser.

 

Guter Gott, du kennst uns, unsere Schwächen unsere Zögerlichkeit und auch unsere Selbstbezogenheit. Schenke uns Verzeihung, wie auch wir verzeihende Menschen sein wollen.

Lass uns aber auch den Mut haben, immer wieder neu zu beginnen, immer wieder ein Stück am Reich Gottes zu bauen. Darum bitten wir durch Jesus, unseren Bruder. Amen.

 

Evangelium: Lk 19,11-28

 

Zum Nachdenken

Das Evangelium von diesem Mittwoch ist das Parallelstück des Evangelisten Lukas zum Evangelium vom vergangenen Sonntag. Dort war aus dem Matthäusevangelium das Gleichnis vom anvertrauten Geld zu hören. Aber gerade im Vergleich der beiden, zeigen sich schon einige beachtliche Unterschiede. Heute, beim Lukas, ist z.B. die Geschichte von der Erlangung der Königswürde eingebunden, was damals in Palästina einen bekannten historischen Hintergrund hatte. Die Geldmenge wird bei Lukas in Goldstücken (Minen) angegeben.

Manche Exegeten zweifeln, ob Jesus dieses Gleichnis so erzählt hat. Gerade wegen der Unterschiede, die auf die Verfasser zurückzuführen sind. Jeder hat das Gleichnis für seine Adressaten formuliert. Und so gibt es Bedenken.

Auch der einführende Satz ist schon wichtig: „...weil Jesus schon nahe bei Jerusalem war,…“. Hier entsteht Hoffnung. Das erwartete Reich Gottes werde bald kommen. So ist es naheliegend zu fragen, was ist die Aussage des Gleichnisses in Bezug auf das Reich Gottes.

Mir der Herrschaft Gottes, so schreibt der Theologe Hermann-Josef Venetz, kann man nicht „normal“ umgehen. Das Reich Gottes verlangt Einsatz. „Von nichts wird nichts!“

 

Fragen

Was ist mir persönlich anvertraut?

Ich habe Fähigkeiten. Sind wir nicht zu bescheiden, diese zu erkennen? Sie sind meine eigene „Ausstattung“. Vielleicht sind sie in meiner Umgebung auch selten. Ich habe diese Fähigkeiten für mich und meine Umgebung.

Zu meinen Fähigkeiten gehört auch meine physische und psychische Verfasstheit, meine Gesundheit.

Zu meinen Fähigkeiten gehört auch meine Spiritualität, meine geistige Haltung, meine Beziehung zu Gott.

Was ist mir persönlich anvertraut?

Welche Menschen sind mir anvertraut?

Ohne ein Egoist zu sein, darf man sagen, „Ich habe mein Leben zur eigenen Verantwortung bekommen.“ Also bin ich auch mir anvertraut.

Darüber hinaus leben wir nicht isoliert. Es gibt ein Du in vielen Menschen meiner engeren und weiteren Umgebung. Das ist meine Familie, das sind meine Freunde, nähere und weitere Bekannte. Das sind auch die Menschen, mit denen ich im Glauben verbunden bin.

Wenn ich mich frage, wer mir anvertraut ist, werde ich nicht sagen: die ganze Stadt oder die ganze Welt. Für einige, vielleicht wenige, werde ich die Verantwortung in gewisser Weise wahrnehmen können.

Welche Menschen sind mir anvertraut?

 

Meine Anliegen

Ich lade ein, wie bei uns üblich, dass wir unsere Anliegen, Bitten und Dank, Gott vorbringen.

In diesen Tagen geht es besonders um die Gesundheit und jene die für unsere Gesundheit Sorge tragen. ...

Die Pandemie bringt auch für viele Menschen wirtschaftliche Probleme. ...

Denken wir auch, wie am Mittwoch immer wieder vorgebracht, an Menschen, die politisch verfolgt werden. ...

Auch unsere Kirchen brauchen unser Gebet. ...

……

Alle unsere Bitten können wir in das eine Gebet hineinführen.

Vater unser ...

Wünschen wir einander jetzt den Frieden. Zuletzt haben wir das im persönlichen Kontakt mit einem Blick zueinander und einer Geste gemacht. Das können wir zwar im Geiste machen, aber auch ein Anruf oder etwas Ähnliches ist auch möglich.

Und das ist Kommunikation, vielleicht sogar Kommunion.

 

Gebet

Mit dem Reich Gottes ist es wie mit der Liebe. Beides ist ein Wagnis. Aber der Herr ist mit uns und gibt uns Hilfe und Halt.

Und auch seinen Segen erbitten wir für unsere Sendung:

Es segne uns der liebende Gott,

der Vater durch den Sohn und im Heiligen Geist. Amen.

 

Habt eine gute Zeit, bleibt x‘und, Hubert