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WOGO – HIRTE 4.11.2020

Begrüßung:– Im Namen des Vaters und des Sohnes u. des Hl. Geistes. Amen. Der Herr ist mit uns. Aufgrund der derzeitigen Lage, wende ich mich schriftlich an Euch. 

Heute ist der Gedenktag des Hl. Borromäus – Bischof von Mailand. Bedeutende Gestalt d. Gegenreformation. Sohn eines Grafen Borromeo und einer Patrizierin Margaritha Medici 1538 Lago Maggiore geboren. Er studiert Rechtswissenschaften u. wird Sekretär beim Onkel, Papst Pius IV. 1563 erfolgt gleichzeitig Priester- u. Bischofsweihe.                      

Er war ein Mann der Arbeit u. des Gebets, ließ sich nicht vom Glanz der Karriere blenden. Er schrieb unermüdlich Briefe: sie füllen hunderte Bände der Ambrosianischen Bibliothek. Durch Synoden, Visitationen u. neue Seminare reformierte er den Klerus u. die Seelsorge. Stellte Missbräuche ab, sorgte für Arme u. Kranke (besonders im Pestjahr 1576) 1586 starb er nach der Teilnahme an den jährlichen Einkehrtagen mit 46 Jahren.

KYRIE:

Herr, wir wollen uns nicht auf unseren Lorbeeren ausruhen. HERR erbarme dich unser.

Wir wollen den Einsatz für Arme, Kranke u. Gefangene als deinen Auftrag ansehen. CHRISTUS erbarme dich unser.

Wir sehnen uns in unserer Kirche auch heute nach tatkräftigen Bischöfen, die sich nicht scheuen, starre Strukturen in der Seelsorge aufzubrechen. HERR, erbarme dich unser.

VERGEBUNGSBITTE:Herr, so vieles ist noch in deiner Kirche zu tun. Stärke uns, wenn wir schwach und mutlos sind. Darum bitten wir durch Christus, unseren Bruder.

TAGESGEBET: Wir beten wie der Hl. Borromäus es seinen Amtskollegen gelehrt hat: „Beklagt euch nicht, dass das Hirtenamt ein Hindernis für die Frömmigkeit sei. Es ist in Wirklichkeit nichts anderes als die ständige Übung der höchsten Tugenden: der Liebe, der Gerechtigkeit u. des Erbarmens.

Weil Borromäus ein so fürsorglicher Hirte für seine Pfarreien war, wurde dazu das Evangelium vom guten Hirten ausgewählt.                          

LESUNG: Joh 10, 11-16

Ich bin der gute Hirt. Der gute Hirt gibt sein Leben hin für die Schafe. Der bezahlte Knecht aber, der nicht Hirt ist und dem die Schafe nicht gehören, lässt die Schafe im Stich und flieht, wenn er den Wolf kommen sieht; und der Wolf reißt sie und jagt sie auseinander. Er flieht, weil er nur ein bezahlter Knecht ist und ihm an den Schafen nichts liegt.                                                                                                                                   I

ch bin der gute Hirt; ich kenne die Meinen, und die Meinen kennen mich, wie mich der Vater kennt und ich den Vater kenne; und ich gebe mein Leben hin für die Schafe.

Ich frage Euch: WELCHES BILD hast du von einem Hirten?     

In der alten Welt nannten sich die Könige und Führer des Volkes Hirten. Darum standen Hirten im ganzen Alten Orient für das Bild vom fürsorglichem Leben und bewahrenden Führen. Zurzeit Jesu hingegen, waren Hirten gar nicht gut in der Gesellschaft angesehen. Schafe und Ziegen wurden damals nicht wegen des Fleisches gehalten. Man betrieb nachhaltige Weidewirtschaft, um Wolle und Milch zu gewinnen. Geschlachtet wurden nur die überzähligen Böckchen.                                             

Menschen, die mit Dieben und Wölfen verglichen wurden, kamen um zu verderben (umzubringen). Man bezeichnete sie als treulose Hirten, „Hirten, die sich selbst weiden!“

WAS BEDEUTET Jesu Aussage für Dich: „Ich bin der rechte, der wahre Hirte!“? Jesus der „wahre Hirte“ ist gekommen für die Menschen, die verlassen wie Schafe sind und keinen Hirten haben.                                                                                                                „Ich bin gekommen, damit ihr das Leben habt und es im Überfluss habt.“                

Jesus bietet mir an, dass mein Leben ein gutes, sinnvolles und erfülltes sein kann. Selbst wenn mich der Alltag überfällt, dass ich eigentlich nur klagen kann, weiß ich diesen fürsorglichen Gott an meiner Seite. ER tröstet mich, wenn ich enttäuscht und traurig bin und stärkt mich, wenn Menschen mein Leben behindern. Durch seine Liebe erfahre ich die Fülle dessen, was Leben wirklich heißt. 

Damit hat Jesu den Auftrag von Gott erfüllt: ER hat seinen Sohn aus Liebe in eine vom Verderben bedrohte Welt gesandt, dass alle die glauben, das ewige Leben haben und nicht zugrunde gehen. (Hier wird die enge Verbindung zw. dem Vater und dem Sohn angedeutet, wie das oft im Johannesevangelium vorkommt -Treue bis zum Opfertod!)

Zweiter wichtiger Aspekt des richtigen, wahren Hirten: „…ich kenne die Meinen und die Meinen kennen mich!“

WAS BEDEUTET ES, WENN WIR SAGEN – „ICH KENNE DICH“?

Jesus kennt die Seinen, und die Seinen kennen ihn:                                                

Kennen ist mehr als ein oberflächliches Wissen (Name, äußere Lebensumstände) Erinnert ihr euch an das Lied: „Du i kenn di, bist du nit die Klane, die i schon als Bua gerng´habt hab´?“                                                                                                                 

„Kennen u. Erkennen hat etwas mit einer persönlichen Beziehung zu tun, die das ganze Wesen eines Menschen umfasst.“ In der Bibel findet man viele Stellen zum „kennen“ (fällt Euch eine ein?):

„Wie mich der Vater kennt und ich den Vater kenne.“                               

„Niemand kennt den Sohn, außer der Vater u. niemand kennt den Vater, außer dem Sohn und dem er es offenbaren wird.“ (Mt.11, 27)                                 

Petrus: „Ich kenne ihn (Jesus) nicht!“

            „Ich setze mein Leben für die Meinen ein!“                                                                         

Ein guter Hirte setzt sein Leben für die Schafe ein. Er riskiert sogar sein Leben, um die Herde zu verteidigen. So habe ich es in Tansania bei den Masei gesehen: Sie haben unter Einsatz ihres Lebens mit einem langen Speer ihre Schafherde gegen wilde Tiere verteidigt. 

Einem Tagelöhner, einem angeheuerten Knecht, dem die Schafe nicht gehören und der nur für den Lohn arbeitet, liegt nichts an den Schafen. Wenn der Wolf kommt, verlässt er die Schafe und flieht. Wie sehr muss Jesus seine Herde lieben, wenn er bereit war, sein Leben für und einzusetzen.

Nur der gute Hirte rettet uns vor dem drohenden Tod u. öffnet die Tür zum ewigen Leben. Nur der gute Hirt, der wirklich gute, bietet uns als Geschenk die Erfüllung des Lebens an. Eine innige persönliche und freundschaftliche Beziehung zu Gott, die auch den Tod überwindet. Wir haben einen verlässlichen und liebenden Gott „zum Ankuscheln“, der unserem Leben eine Perspektive gibt.

FÜRBITTEN:

Guter Gott, wir bitten dich für alle Menschen, die das Vertrauen in dich verloren haben. Schenke ihnen Menschen, die ihnen wieder Wege zu dir weisen.

Guter Gott, wir bitten dich für Menschen, deren Leben im Moment ganz dunkel ist. Lass sie die Zuversicht auf deine Begleitung nicht verlieren.

Guter Gott, wir bitten dich für Menschen, die einem falschen Hirten nachlaufen. Bewahre sie vor bösen Einflüssen und zeige ihnen Deine große Liebe.

Guter Gott, wir danken dir für das Bild des Guten Hirten, das uns Zuversicht und Geborgenheit schenkt.

Guter Gott, du kümmerst dich um uns Menschen, wie ein fürsorglicher Hirte um seine Schafe. Zeige uns, dass du uns begleitest und für uns sorgst.

Guter Gott, du hast deinen Sohn geschickt, der uns deine Treue bis ans Ende unseres Lebens vorgelebt hat.

Schlussgebet:

Gott, unser Vater und Mutter, du suchst das Schaf, das sich verlaufen hat. Du für uns sorgender Gott, du trägst uns ein Fest der Freude, wenn du Verlorengegangenes wiederfindest. Von diesem barmherzigen Gott hat uns Jesus erzählt, ihm wollen wir nachfolgen. Das erbitten wir durch Christus, unseren Bruder. Amen

Segen:

Der Segen Gottes sei mit dir. Er stärke dein Tun. Er vermehre das Gute. Er mache dich zufrieden und dankbar. Bleib in Gottes Frieden!

Alles Gute und bleib gesund und fröhlich.

ANGELA