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Messe 13.9.20 Vision und Leitsätze

Einleitung:

Seit 2011 kann man unsere Vision über dem Haupteingang lesen: Der Berg auf dem Jesu Botschaft gelebt wird. Datiert mit dem Jahr 2020. Nun ist dieses Jahr erreicht.
Ist es eine unerreichbare Vision? - Haben wir die Ziele zu hochgesteckt?
Ist diese Vision – dieses Ziel immer noch aktuell?

War Jesus ein Visionär? - War er ein Weltverbesserer?
Jedenfalls war er ein Macher, der nicht nur gepredigt hat, sondern auch seine Predigten in Taten umgesetzt hat.
Er hat ein Ziel - eine Vision gehabt, auf die er sein Leben ausgerichtet hat.

Worauf richten wir unser Leben aus?
Lassen wir uns von spontanen Einfällen oder Launen leiten, ist die öffentliche Meinung unser Ratgeber oder „das macht man halt so“ unser Motto?
Wir alle hier sind auf den Namen Jesus Christus getauft und das alleine sollte ein Auftrag an uns sein in seinem Namen zu Leben.

Der Berg auf dem Jesu Botschaft gelebt wird.
Was führt uns zur Verwirklichung dieser Vision?
Wie können wir herausfinden, was Jesus dazu sagen würde, was Jesus tun würde?
Wie können wir Entscheidungen treffen, die in diese Richtung weisen?

Eine Hilfe könnten die Leitsätze sein, die schon seinerzeit parallel zur Vision entstanden sind. Diese sind Anfang des Jahres überprüft und bearbeitet worden. Kleine Änderungen sind eingeflossen und wer von euch die Kirche über den unteren Eingang betreten hat konnte die ein oder andere Aufforderung dazu schon mit auf den Weg nehmen.

 Heute wollen wir euch diese Leitsätze mitgeben.
In einer besonderen Form - in der Form eines Rezeptes, wie beim Kochen: man nehme…, man gebe…, man tue… 2 x umrühren - fertig. Ganz so einfach wird es leider nicht werden, aber es ist ein Anfang.

Außerdem haben wir die Leitsätze mit Symbolen verknüpft und hoffen, dass sie uns so immer wieder in den Sinn kommen und wir so unserem Ziel näherkommen können

  • Man nehme frisches, klares Wiener Hoch – QUELL - Wasser

            Wir feiern den Gottesdienst als Quelle und Höhepunkt unseres Glaubens.(Quelle/Flasche mit Wasser) 

Wie bequem ist es doch, am Sonntag im Bett zu bleiben – das haben wir gerade im letzten halben Jahr bemerkt.
Oder ist uns der Quell doch abgegangen, hat uns die gemeinsame Messe gefehlt?

Dazu nehme man einen Baum, der in der Tiefe verwurzelt ist und nach oben wächst und Frucht bringt.

Wir wachsen in unserer spirituellen Tiefe und machen uns auf den Weg einen selbstbewussten und fortschrittlichen Glauben zu leben.

Ein oberflächliches Stoßgebet ist schnell gesprochen, eine Bibelstelle im passenden Moment zitiert.-
Oder nehme ich mir Zeit für meinen Glauben? – Denke ich über meinen persönlichen Auftrag von Jesus nach? Suche ich Antworten auf die Fragen des Lebens - im Glauben?

  • Gewürzt wird nun mit ganz viel Begeisterung

             Wir tragen Jesu Botschaft mit Begeisterung hinaus in den Alltag.

Harald:  Aus dem 2. Korintherbrief:Brauchen wir Empfehlungsschreiben? Nein, der einzige Brief, den wir mit uns tragen, ist in unsere Herzen hineingeschrieben, und dieses Empfehlungsschreiben sind wir selbst. Dieser Brief kann von jedem gelesen und verstanden werden. Sein Inhalt macht deutlich, wer diesen Brief diktiert hat: Christus. Wir haben ihn bloß geschrieben, allerdings nicht mit Tinte, sondern mit dem Geist des lebendigen Gottes. Und wir haben ihn auch nicht in steinerne Tafeln eingeritzt, sondern in die Tafel aus Fleisch und Blut: unsere Herzen. (aus Willkommen daheim,2.Kor 3,2.3)

Schon der Philosoph Friedrich Nietzsche sagte: „Die Christen müssten mir erlöster aussehen, wenn ich an Ihren Erlöser glauben sollte“.
Wir selbst sind das Empfehlungsschreiben für das Christentum.
Es mag sein, dass es in diesem ein paar Rechtschreibfehler gibt, vielleicht ist die Grammatik nicht ganz korrekt und der Stil nicht so, dass er Preise gewinnt.
Das ist aber nicht entscheidend.
Entscheidend ist ob diejenigen, die darin lesen, etwas von der Größe, der Liebe und der Barmherzigkeit Gottes spüren. Solange wir Gottes Geist in unserem Leben wirken lassen, strahlen wir etwas Einladendes aus -  hinaus in unsere Welt.

Kyrie:

  • In unserem Kochtopf brodelt es schon und wir geben jetzt noch eine besondere, eine sehr empfindliche Zutat dazu – das Geschenk der Erde

              Wir setzen uns aktiv für einen verantwortungsvollen Umgang mit der Schöpfung ein.

Harald: Papst Franziskus sagt dazu in Laudato si:„Welche Art von Welt wollen wir denen überlassen,die nach uns kommen, den Kindern, die gerade aufwachsen?“ - "Es ist unsere bescheidene Überzeugung, dass das Göttliche und das Menschliche einander begegnen in den kleinsten Details des nahtlosen Gewandes der Schöpfung Gottes, sogar im winzigsten Staubkorn unseres Planeten.

In der Schöpfungsgeschichte hat uns Gott ganz wichtige Handlungsanweisungen mitgegeben. Es wurde uns aufgetragen, verantwortungsvoll und fürsorglich mit der Schöpfung umzugehen.
Die große Herausforderung für uns ist es, dass der Mensch der Schöpfung gegenübersteht und gleichzeitig Teil der Schöpfung ist. Daraus ergibt sich das Spannungsfeld, das uns heute so sehr beschäftigt.
Wie können wir mit den uns verfügbaren natürlichen Ressourcen – Boden, Wasser, Atmosphäre, Lebewesen – so umgehen, dass sie auch für künftige Generationen verfügbar sein werden?
Jedenfalls nur wenn WIR etwas TUN!

Kyrie

  •  Unsere nächste Zutat ist ein Netz.

Wir nehmen Anteil am Schicksal der Menschen und setzen Initiativen, um ein tragfähiges soziales Netz zu knüpfen.

Harald:   Und lasst uns aufeinander achthaben und einander anspornen zur Liebe und zu guten Werken und nicht verlassen unsre Versammlung, wie einige zu tun pflegen, sondern einander ermahnen, und das umso mehr, als ihr seht, dass sich der Tag naht.

(Heb 10.24-25)

Kein noch so interessant und vielfältig gestaltetes Leben kann tragfähige Netze ersetzen. Wir brauchen Menschen, mit denen wir uns regelmäßig und verbindlich treffen, die uns persönlich kennen, mit denen wir gemeinsame Werte teilen, mit denen wir Feste feiern und etwas unternehmen. Dass dieses, unser Netz auch trägt, wenn äußere Umstände uns zu Distanz auffordern haben uns die letzten Monate gezeigt. – Dafür wollen wir euch heute allen „DANKE“ sagen.

  • für die vielen Telefongespräche
  • für die Unterstützung bei Besorgungen
  • für viele Aufmerksamkeiten
  • für Texte und spirituelle Impulse
  • für das organisieren der Messen draußen
  • für das weiterleiten von Informationen
  • für die vielen kreativen Denker und den helfenden Händen
  • für diejenigen, die im Verborgenen an unserem Netz knüpfen

Wir wollen uns aber auch entschuldigen bei all jenen, die nicht in diesem Netz aufgefangen wurden, die sich das aber gewünscht hätten.

Lasst uns dieses Netz weiter knüpfen, lasst uns aufmerksam sein für jene, die aufgefangen werden wollen, und gib uns auch die Kraft um Hilfe bitten zu lernen.

Kyrie:

  •  Nun kommt eine wertvolle Zutat dazu. Eine Schatztruhe. Diese Zutat ist sehr schwerwiegend und entscheidend für jedes Gericht. Und es wird geraten, diese großzügig zu verwenden

               Wir gehen wertschätzende miteinander um und schaffen eine einladende Atmosphäre.

Wir alle wissen, wie gut es sich anfühlt, wenn uns Aufmerksamkeit, Anerkennung oder Dankbarkeit entgegengebracht wird.
Ihr habt sicher schon mal erlebt, wie gut Wertschätzung tut?
Es ist doch eigenartig, dass wir trotzdem so wenig davon weitergeben.
Eigentlich macht ein freundliches Lächeln, eine Ermutigung oder ein «Danke» nicht viel Mühe. Aber einen Unterschied macht es sehr wohl.
Können wir nicht nur zurück – sondern auch vorauslächeln?

  • Wenn wir wollen, dass unser Gericht nicht eines Tages den Geschmack verliert, müssen wir besonders achtsam mit der nächsten Zutat umgehen. Achtung sie ist traumhaft!

                Wir sind offen für die Träume der Kinder und Jugendlichen und geben ihnen Raum. 

 Wir haben einige Kinder und Jugendliche nach ihren Träumen gefragt:

  • Ich träume von einer Kirche, in der eine Sprache gesprochen wird, die ich auch verstehen kann
  • Ich träume von einer Kirche, in der ehrlich über die benachteiligte Rolle der Frauen diskutiert wird.
  • Ich träume von einer Kirche mit vielen Ministranten.
  • Ich träume von einer Kirche, die Flüchtlinge aufnimmt.
  • Ich träume von einer Kirche, die aus Freunden besteht, auf die man sich verlassen kann.
  • Ich träume von einer Kirche, die dafür sorgt, dass alle genug Geld zum Wohnen und zum Essen haben.
  • Ich träume von einer Kirche, die auch jene liebt, die ein bisschen anders sind.
  • Ich träume von einer Kirche, die darauf schaut, dass die Familien gesund und glücklich sind.

Gloria

  • Jedes Gericht sollte auch eine blumige Note bekommen.

               Wir heißen Neue und Neues willkommen und erfreuen uns an der Vielfalt

Freuen wir uns über Neuerungen? Ist es nicht bequemer am Althergebrachten festzuhalten?
Schauen wir die Blumen am Altar an: Kamille, Mohnkapsel, Bartnelke, Lisianthus Was für ein schönes Bild machen sie alle gemeinsam.
Wie vielfältig wollen wir sein? Alte, Junge, Asylanten, Behinderte, Demente? Sollen sie alle bei uns dazu gehören?
Heißen wir Neue willkommen? Oder reden wir lieber nur mit denen, die wir schon kennen?

Harald:…Jesus war von der Wanderung müde geworden und setzte sich an dem Brunnen nieder. Es war um die Mittagszeit. Da kam eine Frau aus dem nahe gelegenen Ort, um Wasser zu Schöpfen. Jesus bat sie: „Würdest du mir einen Schluck Wasser geben?“ Seine Jünger waren weiter gegangen, um im Dorf etwas zu essen zu kaufen.
Die Frau war völlig überrascht und fragte ihn: „Wie könnt ihr ein Jude, mich, eine Frau aus Samarien, um etwas zu trinken bitten?“ In jenen Tagen hätte ein Jude sich nämlich lieber auf die Zunge gebissen, als mit einer Samariterin zu reden. Jesus entgegnete: „Wenn du wüsstest, was Gott dir schenken möchte, dann hättest du ihn deinerseits um das lebendige Wasser gebeten, das er zu verschenken hat.(…)Dieses Wasser wird in dem, der davon trinkt, zu einer sprudelnden Quelle, die in ein nie endend wollendes Leben hinüberfließt. Joh 4,6-10,14

Halleluja

  • Wenn wir glauben, dass wir die einzigen Köche sind, ist das weit gefehlt. Schauen wir doch über den Kochtopfrand hinaus und fügen einen Kantengucker hinzu:

                Wir pflegen den Kontakt zu anderen christlichen Gemeinden.
 

Wir sind immer schon Teil der Pfarre Mauer und nun auch Teil des Pfarrverbandes: „Der Weinberg Christi“.
Manche von uns sind im gemeinsamen Pfarrgemeinderat,
manche sind im gemeinsamen Vermögensverwaltungsrat.
Manche helfen bei Leo in der Erlöserkirche,
ab Oktober wird es ein gemeinsames Demenz Café geben.
Einmal im Jahr gibt es einen ökumenischen Gottesdienst mit allen christlichen Gemeinden des Dekanats.

Wie gut ist es, dass jede Gemeinde verschieden ist und doch haben wir dasselbe Ziel. Wie gut ist es nicht alles anbieten zu müssen und doch alles abdecken zu können.

Harald:          „Wenn ihr den Herrn sucht, wird er sich von euch finden lassen.“

Blicken wir über unseren Tellerrand hinaus!
Wenn wir das Verbindende über das Trennende stellen, können wir nach Möglichkeiten der ökumenischen Zusammenarbeit suchen, um gemeinsam für gemeinsame Werte einzutreten.

  •      Das wichtigste an jedem Kochrezept ist die geheime Zutat, eine Zutat, die man noch nicht kennt, die man erst suchen muss.

Wir bringen unsere Talente in die Gemeinschaft ein, jede und jeder nach eigenen Möglichkeiten. Wir suchen alle nach Charismen, Begabungen und Fähigkeiten.

Bevor ich das Fernglas zu den anderen Sachen in den Kochtopf gebe, möchte ich es gerne mit eurer Hilfe verwenden: Ich bin ganz sicher, dass es hier am Georgenberg noch viele verborgene Talente zu entdecken gibt. – Und es gibt sehr viele Möglichkeiten diese Talente auch einzusetzen. Also eine Sache von Angebot und Nachfrage. Deshalb folgende Bitte an euch: Jede/r findet auf seinem Platz einen Zettel und einen Stift. Bitte überlegt kurz welches Talent ihr habt und gerne in die Gemeinde einbringen würdet, schreibt dieses auf einen Zettel und fügt euren Namen, Mailadresse oder Telefonnummer dazu und gebt ihn am Ende des Gottesdienstes in diese Box. Das können ganz alltägliche Talente, wie Geschirrtücher waschen, Toilettenpapier nachfüllen, Spinnweben beseitigen sein. Oder spezielleres wie musikalische Talente, fotographische Talente, spirituelle Talente. Aber auch Organisationstalente sind gefragt.
Wir freuen uns jedenfalls darauf mit euch Kontakt aufzunehmen.

Natürlich gibt es auch beim Gemeindegespräch die Möglichkeit sich in die Listen, der Kreise einzutragen.

Instrumentalmusik 

  • Wenn ihr Sorge habt, dass dieses Rezept niemals endet, kann ich euch beruhigen. Hier kommt die letzte Zutat. Es ist ein Zaun – nein doch eine Leiter

Wir suchen Strukturen, die helfen statt behindern.
In jeder Gemeinschaft braucht es Strukturen, die wachsen und sich verändern. Manchmal werden sie auch zu Zäunen. Wir sollten darauf achten, dass unsere Strukturen stets Leitern werden, die uns weiterbringen.

Ein ganz schön umfangreiches Rezept, hoffentlich vollwertig und nahrhaft, hoffentlich wisst ihr noch alle Zutaten, denn das Nachkochen, wird nicht nur empfohlen sondern erbeten!

Wenn alle mitkochen, kommen wir unserer Vision ein Stück näher und werden eines Tages der Berg auf dem Jesu Botschaft gelebt wird und tragen es auch in unseren Alltag hinaus.

Lied:  Komm bau mit mir

Fürbitten:

Harald:   Wir haben so vieles gehört und hoffentlich den ein oder anderen Gedanken mitgenommen.
Wir laden euch ein bei zu den Fürbitten darüber nachzudenken, was euer persönlicher Beitrag zum Gelingen unserer Vision sein könnte. Das kann etwas ganz Kleines sein, oder auch etwas Großes. Ihr könnt es still für euch oder auch hörbar für alle formulieren.

  • Guter Gott hilf mir offene Augen zu haben, damit ich wertschätzend mit meinen Arbeitskollegen umgehe.
  • Guter Gott hilf mir die Träume der Jugend nicht nur zu hören, sondern auch an deren Verwirklichung mitzuarbeiten.
  • Guter Gott hilf mir die Begeisterung für deine Botschaft in meinem Leben für meine Familie spürbar zu machen.