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Mittwoch in der 5. Woche nach Ostern, Mittwoch-Cursillo-Messe 5. Mai 2021

Ihr Lieben vom Mittwochabend!

Ab diesem Mittwoch feiern wir den Gottesdienst wieder in unserer Kirche. Aber einigen ist eine Teilnahme aus unterschiedlichen Gründen nicht möglich. So wollen wir, wenigstens für einige Zeit, unsere schriftliche Form auch auf der Homepage noch beibehalten.

 

Seid herzlich begrüßt, und beginnen wir diese kleine Zeit der Besinnung in Gottes Namen:

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

Der Herr ist mit uns, wenn wir seinen Namen anrufen. Und in dieser Verbundenheit können wir dann auch sagen: Ja er ist mitten unter uns.

Aus den Lesungen dieser Woche habe ich einen Abschnitt aus der Apostelgeschichte ausgewählt. Es handelt sich um das sogenannte Apostelkonzil. Hier wurde eine grundsätzliche Frage der jungen Kirche behandelt. 

Fragen wir uns zuerst selbst und bereiten wir uns so ein wenig vor:

° Neue Zeiten, neue Lebensabschnitte und geänderte Randbedingungen verlangen auch in unserem praktischen Glauben ein Nachdenken und Überprüfen unserer Haltung.

Herr erbarme dich unser.

° Bei neuen Herausforderungen können wir in Jesus oftmals eine Richtschnur haben. Wir können uns fragen, wie er gehandelt hätte.

Christus erbarme dich unser.

° Klammere ich mich an Vorschreibungen, und vergesse ich dabei mir eine eigene Meinung zu bilden ?

Herr erbarme dich unser.

Guter Gott, du kennst uns und unsere Schwächen, schenke uns dein Verzeihen.

Gib uns aber auch die Kraft und den Willen nach dem tiefen Sinn deiner Gebote zu fragen und auch danach zu leben. Darum bitten wir durch Jesus, unseren Bruder. Amen.

 

Lesung: Apg 15, 7- 21

In jenen Tagen,als ein heftiger Streit entstand, erhob sich Petrus und sagte zu den Aposteln und Ältesten:

Brüder, wie ihr wisst, hat Gott schon längst hier bei euch die Entscheidung getroffen, dass die Heiden durch meinen Mund das Wort des Evangeliums hören und zum Glauben gelangen sollen.

Und Gott, der die Herzen kennt, bestätigte dies, indem er ihnen ebenso wie uns den Heiligen Geist gab.

Er machte keinerlei Unterschied zwischen uns und ihnen; denn er hat ihre Herzen durch den Glauben gereinigt.

Warum stellt ihr also jetzt Gott auf die Probe und legt den Jüngern ein Joch auf den Nacken, das weder unsere Väter noch wir tragen konnten?

Wir glauben im Gegenteil, durch die Gnade Jesu, des Herrn, gerettet zu werden, auf die gleiche Weise wie jene.

Da schwieg die ganze Versammlung. Und sie hörten Barnabas und Paulus zu, wie sie erzählten, welch große Zeichen und Wunder Gott durch sie unter den Heiden getan hatte.

Als sie geendet hatten, nahm Jakobus das Wort und sagte:

Brüder, hört mich an!Simon hat berichtet, dass Gott selbst zuerst eingegriffen hat, um aus den Heiden ein Volk für seinen Namen zu gewinnen.

Damit stimmen die Worte der Propheten überein, die geschrieben haben:

Danach werde ich mich umwenden/

und die zerfallene Hütte Davids wieder aufrichten;/

ich werde sie aus ihren Trümmern wieder aufrichten/

und werde sie wiederherstellen,

damit die übrigen Menschen den Herrn suchen,/

auch alle Völker,/

über denen mein Name ausgerufen ist -/

spricht der Herr, der das ausführt, (Am 9, 11-12)

was ihm seit Ewigkeit bekannt ist.

Darum halte ich es für richtig, den Heiden, die sich zu Gott bekehren, keine Lasten aufzubürden;

man weise sie nur an, Verunreinigung durch Götzen(opferfleisch) und Unzucht zu meiden und weder Ersticktes noch Blut zu essen.  

Denn Mose hat seit ältesten Zeiten in jeder Stadt seine Verkündiger, da er in den Synagogen an jedem Sabbat verlesen wird.

 

Gedanken zur Lesung

Im syrischen Antiochia entstand eine beachtliche Gemeinde. Der Großteil war heidenchristlich. Da kamen einige Leute von Judäa herab, und lehrten sie, dass sie sich nach dem Brauch des Mose beschneiden lassen müssen. Nach heftigen Auseinandersetzungen beschloss man, Paulus, Barnabas und einige andere nach Jerusalem zu den Aposteln und Ältesten nach Jerusalem zu schicken. Dort sollte diese wichtige Frage geklärt werden. Das ist die Vorgeschichte für das Apostelkonzil.

Wie wir gehört haben waren zwei Wortmeldungen entscheidend.

Zuerst spricht Petrus. Dieser musste sich schon einmal vor der Gemeinde in Jerusalem rechtfertigen. Er hatte in Joppe den Hauptmann Kornelius und seine Familie getauft. Denn er erkannte, dass der Heilige Geist auch diesen geschenkt war. Petrus appelliert, doch auf diesen Hinweis Gottes zu achten und sich nicht gegen den Geist Gottes zu stellen.

Auch der Herrenbruder Jakobus, der eine führende Rolle in der Gemeinde von Jerusalem hatte, und den man eher als beharrend und gesetzestreu einstufen muss, sprach sich für die Freiheit vom mosaischen Gesetz aus. Er hielt es für richtig, den Heiden „keine  Lasten aufzubürden“.

Das Beispiel Jesu mag für die Apostel schon eine Richtlinie gewesen sein. Hat er nicht auch vieles hinterfragt und die Gebote relativiert?

Denken wir an das Sabbatgebot. Selbst ein Haustier, das am Sabbat in die Grube gefallen war, sollte, Sabbat hin oder her,  gerettet werden. Und noch viel deutlicher wird Jesus, wenn es um die Heilung und die Gesundheit des Menschen geht. Er heilte auch am Sabbat. Zum Missfallen der Gesetzeshüter, die nur eine Interpretation des Gesetzes kannten.

Ein weiteres Problem war zB. das Reinheitsgebot. „Ihr gebt Gottes Gebot preis und haltet euch an die Überlieferung von Menschen.“ (Mk 7,1ff) So der Vorwurf Jesu an seine Gegner. Die sittliche Reinheit, das „reine Herz“ ist entscheidend, so sein Argument, nicht die gewaschenen Hände und Haushaltsgeräte.

Jesus hat sich in Vielem gegen Angewohnheiten gewandt, deren tiefe Wurzeln nicht mehr bewusst waren. Das hat ein Umdenken und eine Kehrtwendung verlangt.

 

Fragen:

° Stellen wir uns also ein paar Fragen:

Wen hat Jesus aller eingeschlossen? Welche Außenstehenden fallen mir ein? Sind da nicht Randgruppen? Was ist mit Frauen? Was ist mit Kindern? Wer aller war von den Religionsführern verachtet worden? Was fällt mir dazu ein ?

° Stellen wir ein umgekehrte Frage:

Hat Jesus Menschen ausgeschlossen? Oder haben sich Menschen von ihm ausgeschlossen, weil sie seine Gedanken, seine Vorstellungen und die Konsequenzen nicht annehmen konnten und wollten?

Wer nicht glaubt, der ist schon gerichtet, …(Joh 3, 18)

Auch wer gegen den Geist sündigt ...(Mt 12, 31ff) schließt sich aus.

° Macht Jesus Unterschiede?

Wo hat Jesus keine Unterschiede gemacht? Wie war das bei sozialen Unterschieden, bei Ausländern (in Samarien, im Grenzgebiet,…)?

Wo hat Jesus Unterschiede sehr wohl betont? Nur einer ist euer Vater, euer Meister.(Mt 23, 1ff)

 

Anliegen.

Formulieren wir aus den vorangegangenen Überlegungen unseren Dank und unsere Bitten.

Bitten wir für unsere persönlichen Anliegen und Sorgen.

Denken wir an diejenigen, denen die Pandemie besondere Probleme bereitet.

Und schließen wir das Gebet zu unserem Vater an:

Vater unser…

 

Der Friedensgruß kann jetzt, vor allem wenn niemand da ist, dem wir den Friedensgruß geben können, eine Form des Kommunizierens sein. Wollte ich nicht schon seit einiger Zeit jemanden anrufen, einen Brief schreiben etc.? Auf diese Art, und auch mit anderen Möglichkeiten und Ideen, können wir die Beziehung zu anderen pflegen. Diese Zeit braucht das ganz besonders.

 

Und so können wir abschließend beten:

Guter Gott, in deinem Wesen der Liebe möchtest du alle Menschen einschließen. Gib uns den Willen deinem großen Herzen nachzufolgen.

Dafür erbitten wir deinen Segen. Es segne uns

der Vater durch den Sohn und im Heiligen Geist. Amen.

Bleibt in seinem Frieden in seiner Freude und in seiner Liebe. Amen

 

Habt eine gute Zeit und bleibt x‘und.

Das wünscht euch, Hubert, Euer Diakon.