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3. Woche in der Fastenzeit, Mittwoch-Cursillo-Messe - 10. März 2021

Liebe Gemeinde am Mittwochabend!

Herzlich willkommen, auch wenn es noch nicht so ist, wie wir es uns wünschen. Nämlich ein Treffen ganz persönlich. Ein wenig sind wir noch zurückhaltend. Nehmt daher diese Texte als Unterlage für eine stille Betrachtung oder eine Feier im kleinsten Kreis, was immer für euch möglich ist.

Und beginnen wir in Gottes Namen und dann sagen wir uns die Gegenwart Gottes zu:

Der Herr ist mit uns  -  ja er ist mitten unter uns

 

Aus den Evangelien dieser Woche wähle ich zunächst das vom Auftreten Jesu in seinem Heimatort Nazaret. Er muss dort seinen engsten Landsleuten vorhalten, dass auch er, wie alle Propheten, in seiner Heimat nicht gehört wird.

Nehmen wir das für unsere anfängliche Prüfung, und fragen wir uns: Auf wen höre ich?

° Wie sehr lasse ich die Werbung und die Meinungsmacher auf mich einwirken? Wie sehr höre ich auf sie und bilde mir keine eigene Meinung.

Herr erbarme dich unser.

° Wenn ich auf andere höre, schaue ich gleichzeitig auch auf ihr Handeln. Erkenne ich sie an ihren Früchten?

Christus erbarme dich unser.

° Gelingt es mir auch auf die „Kleinen“ zu hören, und gebe ich ihnen damit Beachtung?

Herr erbarme dich unser.

Guter Gott, wir wollen uns gerade in dieser Zeit des Zugehens auf Ostern prüfen, und um dein Verzeihen bitten. Gib uns Mut unser Gewissen immer wieder zu hinterfragen und zu formen. Darum bitten wir durch Jesus unseren Bruder. Amen.

 

Evangelium: Mk 12, 28b-34               (ausgewählt aus den Möglichkeiten dieser Woche)

Gedanken zum Evangelium:

Die Frage nach dem ersten Gebot wird in allen drei synoptischen Evangelien (Mk,Mt und Lk) behandelt. Bei den beiden ältesten Evangelien gibt es eine Vorgeschichte. Die Sadduzäer wollen die Auferstehung der Toten mit der Geschichte von den 7 Brüdern ins Lächerliche ziehen. Jesus erklärt ihnen, wie sie da falsche Annahmen setzen. Beim heutigen Evangelium kommt daran anschließend ein Schriftgelehrter mit einer wichtigen Frage zu Jesus. Er macht das ernsthaft und, wie es hier erzählt wird, ohne Hintergedanken. Und diesem gibt Jesus bereitwillig die Antwort.

In den anderen Evangelien wird Jesus mit der Frage nach dem größten Gebot auf die Probe gestellt. Kennt er sich wirklich in der Schrift aus? Kann man ihn da angreifen?

Die Antwort Jesu verweist auf zwei Stellen in der Schrift, die weit auseinander liegen.

„Höre Israel , Jahwe, unser Gott, Jahwe ist der einzige“ (Dtn 6,4ff) und

„Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst (Lev 19, 18b) Das zweite Zitat ist ganz kurz. Fast unscheinbar wirkt es, und könnte so auch leicht unbeachtet bleiben. Und darum ist es bedeutend, dass beide zusammen geführt werden.

 

Fragen:

Das Volk Israel war ständig bedrängt von anderen Völkern. Die hatten ihre eigenen Götter. Und Fremde brachten diese zu ihnen. Daher musste immer wieder betont werden, dass Gott Jahwe der einzige ist. Das Volk wurde immer wieder zur Treue gegenüber Gott gemahnt.

° Ist unser Gott, der liebende Vater, wie Jesus ihn uns nahe gebracht hat, mein einziger Gott? Bestimmt das mein Denken und handeln?

Oder sind andere in den Rang von Göttern aufgestiegen?

° Liebe deinen Nächsten als dich selbst (D.Steindl-Rast)! Bin ich die Grundlage für die Nächstenliebe? Bin ich so geerdet, dass ich meinem Nächsten mich zuwenden kann?

Kann ich mich selbst lieben ohne ein Egoist zu sein?

Habe ich eine Verpflichtung auch auf mich zu achten?

° Jesus hebt die Gebote nicht auf. In den Schriften zur Zeit Jesu steht schon das, was wichtig ist. Jesus ist gekommen um sie zu erfüllen. Der Buchstabe selbst ist wie tot. Er braucht Leben, mit dem er erfüllt wird. Das gilt ähnlich für die Evangelien.

Jesus musste zB. dem Sabbatgebot wieder Leben einhauchen.

Welches Leben hauche ich heuer meiner Fastenzeit ein?

Was entspricht mir und meiner Zeit?

 

Anliegen:

Welche Anliegen kann ich aus den Gedanken, die ich mir zuvor gemacht habe, ableiten.

Formulieren wir unsere persönlichen Danksagungen und Bitten.

Vergessen wir nicht an die zu denken, die jetzt krank sind, die ängstlich sind, die ein eingeschränktes Leben führen.

Denken wir an die, die einen lieben Menschen verloren haben und trauern.

Und fassen wir alles im Bittgebet zu unserem Vater zusammen:

Vater unser

 

Wie sooft kommt jetzt meine Einladung zum Friedensgruß. Wie mache ich das heute?

Wem wünsche ich den Frieden des Herzens. Einige Möglichkeiten stehen uns sicher offen. Auf jeden Fall können wir in Gedanken kommunizieren.

Und so wollen wir beten.

Guter Gott, lass uns dich als den einzigen erkennen auch danach leben. Lass uns dein Wesen der Liebe und der Zuwendung zu den Menschen glaubhaft weiter geben.Wir wollen dich in unserem Nächsten sehen und begegnen. Amen.

 

So erbitten wir den Segen Gottes für uns und unsere Lieben. Es segne uns der liebende Gott, der Vater durch den Sohn und im Heiligen Geist. Amen

 

Bleibt gesund und habt Freude, gerade weil Fastenzeit ist.

Herzlichst Roswitha und Hubert