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4. Adventsonntag - 18./19. Dezember 2021

Versöhnungsgottesdienst

Liebe Georgenbergerinnen und Georgenberger!

Ich begrüße Euch recht herzlich.

Wir feiern den 4. Adventsonntag und wir sind schon nahe am Fest der Freude, dem Geburtsfest Jesu. Was wir für dieses Fest vorbereiten, kann sehr unterschiedlich sein. Vielleicht haben wir auch daran gedacht uns selbst, unser Inneres vorzubereiten. Deshalb feiern wir auch diesen Versöhnungsgottesdienst.

 

Wir haben immer wieder gebetet “Der Herr ist mit uns“. Und die Antwort war eine Bejahung: „Ja, er ist mitten unter uns Menschen.“ Hier an diesem Ort, wo wir gerade sind.

In welcher Haltung sind wir vor Gott? Sehen wir uns selbst einmal an.

Und um uns ehrlich anzusehen erzählt uns Jesus eine Geschichte von 2 Menschen, die in die Kirche, damals in den Tempel gegangen sind.

 

° Beim Evangelisten Lukas steht (Lk 18, 9-1):

Einigen, die von ihrer eigenen Gerechtigkeit überzeugt waren und die anderen verachteten, erzählte Jesus dieses Gleichnis: Zwei Männer gingen zum Tempel hinauf, um zu beten; der eine war ein Pharisäer, der andere ein Zöllner. Der Pharisäer stellte sich hin und sprach bei sich dieses Gebet: Gott, ich danke dir, dass ich nicht wie die anderen Menschen bin, die Räuber, Betrüger, Ehebrecher oder auch wie dieser Zöllner dort. Ich faste zweimal in der Woche und gebe den zehnten Teil meines ganzen Einkommens. Der Zöllner aber blieb ganz hinten stehen und wollte nicht einmal seine Augen zum Himmel erheben, sondern schlug sich an die Brust und betete: Gott, sei mir Sünder gnädig! Ich sage euch: Dieser ging gerechtfertigt nach Hause hinab, der andere nicht. Denn wer sich selbst erhöht, wird erniedrigt, wer sich aber selbst erniedrigt, wird erhöht werden.

 

° Wir wollen diese Geschichte in unsere Zeit bringen. Der eine sagen wir, das ist ein Hochwürden. Die weibliche Form ist noch nicht gebräuchlich. Trotzdem sind wir alle gemeint. Das bin ich, mit meiner Ehrsucht und meiner Eitelkeit. Das sind wohl diejenigen von uns, die eine Position und eine Machtstellung ausspielen. ZB. in der Familie, in der Schule, im Berufsleben, in Gesellschaft und Politik und auch in der Kirche. Es sind die Erhabenen, die sich für fehlerlos halten.

° Und da ist die andere Gruppe von Personen. Das sind zB. Beamte, das sind Gewerbetreibende, vielleicht auch einfache Arbeiter und Angestellte. Das können wir alle sein, welchen Beruf auch immer wir haben.

Das bin ich, auch nicht erhaben, mit meiner Härte gegenüber anderen. Das bin ich mit meiner eigenen Sicht, immer einen Vorteil für mich herauszuschlagen, einen Gewinn auf Kosten der anderen.

° Diese Personen oder jene, die ihnen ähnlich sind, mögen wohl gering geschätzt werden, und zwar von denen, die wie die Hochwürden wirken. Ganz so, wie in der Geschichte vom Pharisäer und vom Zöllner. Entscheidend ist, wenn wir vor Gott hintreten, und das tun wir jetzt, dass wir unsere Fehlerhaftigkeit einsehen und bereuen.

 

° (Lk 18, 14 aus „Willkommen daheim“)

Jesus sagt uns nochmals, und in der Sprache unserer Zeit formuliert:

Als dieser Zolleintreiber, nicht der andere, nach Hause ging, war zwischen ihm und Gott alles in Ordnung. Denn wer sein Vertrauen auf sich und seine Leistung setzt, wird leer ausgehen. Wer aber sein Vertrauen allein auf Gott setzt, weil er eingesehen hat, wie es wirklich um ihn steht, dem wird Gott mit seinem liebevollen Erbarmen begegnen.

 

Wir und die Barmherzigkeit Gottes

° Wir haben zunächst unsere Haltung angesehen. Wenn wir vor Gott hintreten, wollen wir auch unser Gewissen prüfen. Im Johannesevangelium steht die Perikope von der Ehebrecherin. Diese Geschichte ist von der Kirche jahrhundertelang ignoriert worden.

Die Barmherzigkeit Gottes war zu anstößig.

° Joh 8, 3-11

Da brachten die Schriftgelehrten und die Pharisäer eine Frau, die beim Ehebruch ertappt worden war. Sie stellten sie in die Mitte und sagten zu ihm: Meister, diese Frau

wurde beim Ehebruch auf frischer Tat ertappt. Mose hat uns im Gesetz vorgeschrieben, solche Frauen zu steinigen. Was sagst du?  Mit diesen Worten wollten sie ihn auf die Probe stellen, um einen Grund zu haben, ihn anzuklagen. Jesus aber bückte sich und schrieb mit dem Finger auf die Erde. Als sie hartnäckig weiter fragten, richtete er sich auf und sagte zu ihnen: Wer von euch ohne Sünde ist, werfe als Erster einen Stein auf sie. Und er bückte sich wieder und schrieb auf die Erde. Als sie das gehört hatten, ging einer nach dem anderen fort, zuerst die Ältesten. Jesus blieb allein zurück mit der Frau, die noch in der Mitte stand. Er richtete sich auf und sagte zu ihr: Frau, wo sind sie geblieben? Hat dich keiner verurteilt? Sie antwortete: Keiner, Herr. Da sagte Jesus zu ihr: Auch ich verurteile dich nicht. Geh und sündige von jetzt an nicht mehr!

° Dieser Text beschreibt den Konflikt Jesu mit der Institution. Jesus stellt die Buchstabentreue in Frage. Der Geist der Schrift ist doch das Entscheidende. Gott kann man nicht spitzfindig gegen den Menschen ausspielen.

Wir wollen in der Folge drei Archetypen, drei Urbilder der Menschen dieser Geschichte näher ansehen. Und wir wollen sie mit uns in Bezug bringen.

 

Wir, die wir so selbstgerecht sind

° Da ist zunächst die Gruppe der selbstgerechten Kläger. Das waren jene, die Jesus nicht gebraucht haben. Sie haben ohnehin alles gewusst und das Recht für sich gepachtet. Jesus war für sie ein Konkurrent, der sie daran hindert auf andere mit dem Finger zu zeigen.

° Wie ist dieser Archetypus in unsere Zeit und in unser Leben einzuordnen? Sind wir das, wenn wir andere ausrichten, bis sie gemobbt werden?

Sind wir das, wenn wir unsere eigenen Wahrheiten aufbauen, zB. gegen Außenstehende. Gegen Nachbarn, gegen Kollegen?

° Sind wir das, wenn wir in schlechter Meinung wühlen? Wenn wir das Negative gegen andere sammeln? Z.B. in der Familie, in der Partnerschaft oder unter Freunden? Und verteidigen wir unsere „Wahrheiten“ mit aggressivem Gehabe und mit gehässigem, ausgrenzendem Verhalten?

° Das ist die Gruppe der selbstgerechten Kläger. Wo bleibt da die Bedeutung des Herzens und der Vorrang des Menschlichen? Der Hl. Ambrosius hat seinerzeit schon gemahnt: „Wo das Erbarmen ist, da ist Gott. Wo Härte und Strenge herrschen, mögen vielleicht die Diener Gottes sein, nicht aber Gott.“

Stille

 

Wir, die wir andere herabwürdigen

° Und da steht die Frau. In den Mittelpunkt der Anschwärzungen gestellt und bloßgestellt. Wir können ihr vielfältige Typisierungen geben.

Zunächst ist sie der Archetypus für alle Frauen, die durch Männer bedrängt, unterdrückt und missbraucht wurden und missbraucht werden. Und wir dürfen uns prüfen, wo wir weggesehen haben und nicht eingeschritten sind.

° Diese Frau steht für alle Menschen, Frauen, Männer und Kinder, die in ihrer Würde und in ihren Rechten beschnitten und eingeengt werden. Und wir dürfen uns prüfen, ob wir nicht einen subtilen Anteil mittragen? Oder ob wir uns unbeteiligt davonstehlen? Diese Frau steht für alle, die ihre Stimme gegen das erlittene Unrecht nicht zu erheben wagen.

Und wir dürfen uns fragen, wo wir nicht überall schreien, wo die Ursachen vergleichsweise belanglos sind.

° Das ist die Gruppe jener Menschen, von denen wir manchmal sagen, sie sind ja selber schuld. Und wir bedenken nicht unseren Anteil an ihrer Herabwürdigung und dem Unrecht, das sie erfahren haben und immer noch erfahren. Es sind die Geringsten, in denen wir Jesus nicht erkennen wollen.

Stille

 

Wir, die wir andere in Versuchung führen

Der angeklagten Frau wurde auch das, was wir heute erwarten dürfen, nicht gewährt. Nämlich die Verteidigung. Zu einem Ehebruch, den man ihr vorwirft, gehören doch zwei. Was ist mit dem Mann?  Schreiben wir die Geschichte aus der Perspektive unserer Zeit weiter. Jesus sagt also zu der Frau, die allein zurückbleibt: „Auch ich verurteile dich nicht. Geh und sündige von jetzt an nicht mehr!“

° Dann wandte er sich um und bemerkte hinter einer Säule einen Mann so halb verdeckt stehen. Er hat alles beobachtet. Er ist der Zweite, der zu einem Ehebruch gehört. Vielleicht hat er seinen Anteil an der Schuld erkannt. Seinen Druck, den er auf die Frau ausgeübt hat und die Gewalt, die er angewandt hat. Er ist nicht angeklagt, wäre aber mitschuldig am Tod dieser Frau. Sein feiges Verschwinden hat ihn vielleicht doch gereut. Und jetzt beobachtet er aus der Entfernung was er angerichtet hat.

° Für welche Menschentyp steht dieser Mann? Er steht für uns alle, die andere zu einem Fehlverhalten führen. Ein Fehlverhalten, das entsteht, wenn wir in die Enge gedrängt etwas tun, was wir eigentlich nicht wollen. Und dann kommt es vor, das man in der Folge unehrlich, treulos und ungerecht wird.

° Dagegen stehen die Werte Jesu, die er erneuert hat. Mit der Einleitung „Ich aber sage euch …“ warnt er, das so manche Verführung zu einer Verwässerung der göttlichen Angebote geführt haben.

Gegen die Unehrlichkeit sagt Jesus z.B.: „Die Wahrheit wird euch befreien.“ (Joh 8, 32)

° Gegen die Treulosigkeit sagt Jesus: „Wer eine Frau auch nur lüstern ansieht, hat in seinem Herzen schon Ehebruch begangen.“ (Mt 5,28) Das müssen wir heute auch umgekehrt in Bezug auf Männer sagen.

Auf die Treulosigkeit gegenüber unseren Idealen, dürfen wir das ebenfalls beziehen.

° Und gegen die Ungerechtigkeit sagt Jesus, unser Verhalten muss deutlich anders sein, als das der scheinbar Frommen. Sie predigen, was sich gehört, handeln aber nicht danach. Darum sagt Jesus:“ Wenn eure Gerechtigkeit nicht weit größer ist als die der Schriftgelehrten und Pharisäer, werdet ihr nicht in das Himmelreich kommen.“ (Mt 5,20)

° Der Mann hinter der Säule und hinter dem Ehebruch steht für uns alle, die wir andere in Versuchung führen. Jesus sagt :„Wehe der Welt und ihrer Verführung. Es muss zwar Verführung geben, doch wehe dem Menschen, der sie verschuldet.“ (Mt 18,7)

Wenn Jesus den Mann hinter der Säule ansieht und ihre Blicke sich treffen, treffen sich dann auch unsere Blicke mit Jesus? Unsere Blicke, weil wir in manchem Verhalten uns in diesem Menschentyp hinter der Säule wiedererkennen?

Weiche ich dem Blick Jesu aus? Geht mein Blick zu Boden, wie es beim Zöllner war, der in den Tempel ging um zu beten?

Stille

 

Vergebung

° Außer in den Endzeitbeschreibungen der Evangelisten, tritt Jesus in seinem Leben nie als Richter auf. Vielmehr heißt es bei Matthäus (Mt 7,1-5):

Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet! Denn wie ihr richtet, so werdet ihr gerichtet werden und nach dem Maß, mit dem ihr messt, werdet ihr gemessen werden. Warum siehst du den Splitter im Auge deines Bruders, aber den Balken in deinem Auge bemerkst du nicht? Oder wie kannst du zu deinem Bruder sagen: Lass mich den Splitter aus deinem Auge herausziehen! - und siehe, in deinem Auge steckt ein Balken! Du Heuchler! Zieh zuerst den Balken aus deinem Auge, dann kannst du zusehen, den Splitter aus dem Auge deines Bruders herauszuziehen!

Wenn wir uns etwas zu Schulden haben kommen lassen, erwarten wir, dass man alle Randbedingungen und Umstände berücksichtigt. Wo sind da Milderungsgründe zu beachten? Aber genau aus diesem Grund, sind auch wir angehalten, das für andere zu bedenken. Wenn wir Jesus verstehen wollen, dürfen wir uns nicht in Normen und Gesetzen verstricken. „Wer von euch ohne Schuld ist, werfe den ersten Stein!“

Vielleicht bückt sich jetzt Jesus und schreibt in den Sand. Vielleicht sind es Ereignisse in meinem Leben. Ereignisse mit einem Fehlverhalten. Aber dann kommt ein Windstoß und verweht den Sand. Nichts ist mehr erkennbar.

Ich darf mich jetzt selbst ansehen und fragen, ob ich auch mit mir selbst barmherzig sein kann.

Betrachten wir in der Folge auch das Gleichnis vom verlorenen Sohn. Der wartende Vater begegnet dem zurückkehrenden Sohn mit einer Umarmung. Ja er lief ihm sogar entgegen, was als eher nicht angebracht einzustufen war. Er hatte Ausschau nach ihm gehalten und er hat auf ihn gewartet. Und jetzt umarmt er ihn. Die Umarmung ist das Zeichen der bedingungslosen Vergebung

Wenn es um Vergebung geht, dann geht es nicht um eine Verharmlosung und  Bagatellisierung unserer Lieblosigkeit und unseres schuldhaften Verhaltens. Es geht um die Größe des Herzens Gottes. Es geht um seine Barmherzigkeit.

Wie beim verlorenen Sohn ist es wohl notwendig das eigene Fehlverhalten zu erkennen. Genauso ist es aber auch notwendig an einen barmherzigen Gott zu glauben.

Stille

 

Gebet um Vergebung

° Beten wir jetzt das Gebet um Vergebung.

Guter Gott, wir wollen dir unsere Schwächen, Nachlässigkeiten und Lieblosigkeiten bekennen. Wir bekennen das gemeinsam mit unseren Schwestern und Brüdern. Wir stehen gleichzeitig aber auch mit unserer persönlichen Verantwortung dazu. Durch dich, oh Gott, bitten wir alle, die uns nahe sind und unser Verhalten getroffen hat, um Nachsicht und Vergebung.

° Guter Gott, vor dir sind wir alle gleich an Würde.

Wenn wir respektlos gegenüber anderen waren und uns würdelos verhalten haben …

Gib uns dein Verzeihen

° Guter Gott, besonders in jungen Jahren sind wir vielfach von hehren Idealen erfüllt.

Wenn wir treulos ihnen gegenüber waren …

Gib und dein Verzeihen.

° Guter Gott, das Leben verführt uns zu allerlei Unehrlichkeit.

Wenn wir uns selbst und auch andere zu einem unehrlichen Verhalten geführt haben …

Gib uns dein Verzeihen.

° Guter Gott, manche Wahrheiten haben wir selbst konstruiert.

Wenn wir andere getäuscht haben …

Gib und dein Verzeihen.

° Guter Gott, unsere Unsicherheit drückt sich auch in Aggressivität aus.

Wenn unsere Fähigkeit zu kommunizieren mangelhaft war …

Gib uns dein Verzeihen.

° Guter Gott, unser Gehabe ist manchmal das der Besserwisser und der selbsternannten Richter.

Wenn wir selbstgerecht anderen Schuld zugewiesen haben …

Gib uns dein Verzeihen.

° Guter Gott, wie die Kranken hätten wir den Arzt gebraucht.

Wenn sich in uns Herzenshärte verbreitet hat …

Gib uns dein Verzeihen.

° Von all diesen Schwächen, Nachlässigkeiten und Lieblosigkeiten sind wir mehr oder minder selbst betroffen. Jede und jeder von und könnte etwas hinzufügen.

Das Wesentliche aber ist ein Bekennen in Reue: Es tut uns leid.

° Guter Gott schenke uns dein Verzeihen, denn auch wir wollen anderen, die an uns schuldig geworden sind, verzeihen. Dein Wesen ist die Barmherzigkeit und Jesus hat uns aufgefordert in dieser Haltung des Erbarmens zu leben.

Darin bestärke uns der gütige Gott, der Vater durch den Sohn und im Heiligen Geist. Amen.

 

° Beim Evangelisten Lukas heißt es (Lk 15, 1-7):

Alle Zöllner und Sünder kamen zu Jesus, um ihn zu hören. Die Pharisäer und die Schriftgelehrten empörten sich darüber und sagten: Dieser nimmt Sünder auf und isst mit ihnen. Da erzählte er ihnen dieses Gleichnis und sagte: Wenn einer von euch hundert Schafe hat und eins davon verliert, lässt er dann nicht die neunundneunzig in der Wüste zurück und geht dem verlorenen nach, bis er es findet? Und wenn er es gefunden hat, nimmt er es voll Freude auf die Schultern, und wenn er nach Hause kommt, ruft er die Freunde und Nachbarn zusammen und sagt zu ihnen: Freut euch mit mir, denn ich habe mein Schaf wiedergefunden, das verloren war! Ich sage euch: Ebenso wird im Himmel mehr Freude herrschen über einen einzigen Sünder, der umkehrt, als über neunundneunzig Gerechte, die keine Umkehr nötig haben.

Stille

 

° Wir sind in der Vorbereitung auf das große Fest der Freude, Weihnachten. Bei allem Zugehen ist wohl der eigene Zustand, das eigene Befinden und unsere Gewissenserforschung von besonderer Bedeutung.

Und jetzt kommt das Evangelium vom 4. Adventsonntag. Es enthält die Botschaft von zwei Frauen, die voller Hoffnung sind. Sie wollen uns sagen: Geht mit großer Hoffnung auf das Fest der Geburt Jesu zu.

 

Evangelium: Lk 1, 39-47

In diesen Tagen machte sich Maria auf den Weg und eilte in eine Stadt im Bergland von Judäa. Sie ging in das Haus des Zacharias und begrüßte Elisabeth. Und es geschah, als Elisabeth den Gruß Marias hörte, hüpfte das Kind in ihrem Leib. Da wurde Elisabeth vom Heiligen Geist erfüllt und rief mit lauter Stimme: Gesegnet bist du unter den Frauen und gesegnet ist die Frucht deines Leibes. Wer bin ich, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt? Denn siehe, in dem Augenblick, als ich deinen Gruß hörte, hüpfte das Kind vor Freude in meinem Leib. Und selig, die geglaubt hat, dass sich erfüllt, was der Herr ihr sagen ließ. Da sagte Maria: Meine Seele preist die Größe des Herrn und mein Geist jubelt über Gott, meinen Retter.

 

° Maria machte sich auf den Weg. Zwei Frauen voller Hoffnung begegnen einander. Hoffnung begegnet Hoffnung. Die beiden Frauen dieses Evangeliums sind Hoffnungsträgerinnen. Dürfen nicht auch wir mit großer Hoffnung auf dieses Fest der Geburt Jesu zugehen? Hoffnung ist etwas Tragendes. Hoffnung trägt uns. Mit den Geburtsfest Jesu ist das Wort Gottes zu den Menschen gekommen.

Das Wort Gottes, das immer wieder neu durch uns in die Welt kommen kann. Diese Hoffnung tragen wir in uns. Wir sind Hoffnungsträger.

Stille

 

Beten wir noch das Gebet zu unserem Vater, der wie eine sorgende Mutter ist.

Vater unser ...

Jetzt ist eine gute Zeit, an jemanden zu denken. Seit einiger Zeit ermuntern wir dazu, noch an diesem Sonntag jemanden anzurufen. Vielleicht fehlt uns die Begegnung mir jemandem. Vielleicht hat die Pandemie einen Kontakt verhindert. Stellen wir ihn wieder her. Das ist ein Friedensgruß und eine Form der Kommunikation. Oder wie ich gerne anrege, es ist eine Form der Kommunion.

° Und so dürfen wir abschließend beten.

Guter Gott, wir sind in dieser Feier dem Fest der Freude, dem Geburtsfest Jesu, ein Stück näher gekommen. Du schenkst uns dein verzeihendes Erbarmen. Lass uns diese Erfahrung in unsere kleine Welt hinaustragen und den Weg zur Weihnacht ebnen.

Und dafür erbitten wir den Segen Gottes.

Es segne uns der gütige Gott, der Vater durch den Sohn und im Heiligen Geist. Amen.

 

Habt noch eine gute 4. Adventwoche.

Das wünscht euch euer Diakon Hubert