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Neujahr Am Georgenberg 2021

Liebe Georgenbergerinnen und Georgenberger

Wir gehen in ein neues Jahr und es ist in mehrfacher Hinsicht ganz ungewöhnlich. Wir beginnen es ohne Franz unter uns (aber mit Franz im Himmel!) und mit vielen Fragezeichen in Bezug auf Corona.

Aber wir beginnen es mit dem Segen des Liebenden Gottes. Darauf weist uns die Lesung mit dem Aaronsegen hin.

Und wir beginnen es mit Maria, der liebenden Mutter Jesu. Das ist mir auch ein wichtiger biographischer Hinweis, weil ich dankbar bin am Fest der Gottesmutter meinen Geburtstag zu feiern. Ich habe mich immer von ihr begleitet gefühlt. Meine richtige Entdeckungsreise begann im Alter von 14, als ich zur Marianischen Kongregation Döbling gestoßen bin, die in den 80er Jahren eine sehr lebendige Jugendgemeinschaft war. Jedes Jahr haben wir das Hauptfest gefeiert, wo wir Versprechen abgelegt haben, dass wir uns um ein christliches Leben bemühen und nach dem Beispiel von Maria ausrichten wollen.

Auf dieser Fährte bin ich vorangegangen und habe rund um die Matura zum ersten Mal die Berufung gespürt. Ein Jahr danach bin ich ins Priesterseminar eingetreten, und wieder ein Jahr später bin ich nach Rom geschickt worden zum Weiterstudium. Die Umstellung auf den neuen Studienort war besonders am Anfang eine große Herausforderung, und oft hatte ich den Eindruck, ich schaffe das nicht. Unter den Dingen, die mich bestärkt und ermutigt haben, voran zu gehen, war eine Gruppe, die sich monatlich zum Austausch über das Wort des Lebens getroffen hat. Später habe ich entdeckt, dass es diese Treffen ein typischer Ausdruck der Spiritualität der Fokolar-Bewegung sind, und noch viel später, dass diese Bewegung auch Werk Mariens heißt. Sie hat mir einen ganz neuen Zugang zu Maria geschenkt, den ich so zusammenfassen würde: MARIA LEBEN oder eine andere kleine Maria sein.

Ich spreche nicht sehr oft von Maria, aber innerlich fühle ich mich sehr mit ihr verbunden, weiß ich sie an meiner Seite … liebevoll zärtlich mütterlich verlässlich und stark … und ich lebe und handle aus der Überzeugung, dass sie ihr Magnificat auch heute durch uns singen will: Gott stürzt die Mächtigen vom Thron und erhöht die Niedrigen… die Hungernden beschenkt er mit seinen Gaben… Sie will ebenso durch uns Tränen trocknen, Mut machen, die Familie zusammenhalten, JESUS ZUR WELT BRINGEN!

Der HERR lasse sein Angesicht über dich leuchten und sei dir gnädig!
Wir beginnen das neue Jahr mit dem Segen Gottes. Wir selbst dürfen und sollen Segen sein.

Aller Segen geht von Gott aus. Er ist Ausdruck der intensiven Hinwendung Gottes zum Du, zu dir und mir. Kein Mensch segnet im eigenen Namen. Ob Priester, Vater oder Mutter, Oma und Opa: wir können nur den erbetenen und empfangenen Segen weiterschenken. Segen ist keine Automatik und keine Magie. Er ist eine frei geschenkte und unverfügbare Gottesgabe. Er wird denen zuteil, die auf die Stimme Gottes hören. Dennoch ist er intime Berührung Gottes und wirksames Geschehen.

Die Kraft des Segens lässt sich auf beide nieder, Segnender und Gesegneter.

Segne viel und oft! Segne viele und vieles. Bitte segne auch mich.

Der Herr wende sein Angesicht dir zu und schenke dir Frieden.