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2. Woche in der Fastenzeit, Mittwoch-Cursillo-Messe, 3. März 2021

Liebe Gemeinde am Mittwochabend!

Willkommen an diesem Mittwoch. Wiederum auf diese schriftliche Art. Hoffentlich steigert das den Wunsch, bald wieder persönlich miteinander zu feiern.

Bis dahin verwendet diese Texte für eine persönliche Betrachtung, allein oder zu zweit oder wie immer es Euch möglich ist.

Beginnen wir in gegenseitiger Verbundenheit und auch in unserer Verbundenheit mit Gott:

Der Herr ist mit uns.

Und wir dürfen daran glauben, er ist mitten unter uns, er ist in uns.

Das Evangelium von diesem Mittwoch beginnt mit dem Hinweis, dass Jesus und die zwölf Jünger nach Jerusalem hinaufziehen. Für uns geht es auf Ostern zu.

 

Bevor wir diese Feier begehen, prüfen wir uns, wie wir das sonst auch machen.

° Fragen wir uns in welchen Angelegenheiten wir streng und hartherzig sind und auch waren. Wo habe ich Möglichkeiten auf ein Eingehen und Einlenken verpasst?

Herr erbarme dich unser

° Fragen wir uns, bei welchen Gelegenheiten hätten wir zupacken können. Oder pflege ich lieber das Wegschauen.

Christus erbarme dich unser.

° Fragen wir uns, ob wir nicht manchen Haltungen des Zurücknehmens und der Resignation mit mehr gläubiger Zuversicht hätten begegnen können.

Herr erbarme dich unser.

 

Guter Gott, wir bitten dich um Nachsicht für unsere Schwächen und Nachlässigkeiten.

Lass uns Menschen sein, die auch mit anderen nachsichtig umgehen.

Das soll uns den Weg der Nachfolge Jesu, den Weg auf Ostern hin ermöglichen. Amen.

 

Evangelium: Mt 20, 17-28

Gedanken zum Evangelium:

Wir haben die 3. Ankündigung von Leiden und Auferstehung Jesu gehört.

Beim älteren Markusevangelium heißt es zusätzlich: Jesus geht, auf dem Weg nach Jerusalem, voraus. Die Leute wunderten sich und die Jünger hatten Angst.

Sie erkennen wohl die bedrohliche Situation.

Da nimmt sie Jesus beiseite und sagt ihnen, was sich da ereignen wird.

Und die Reaktion ist ungefähr so: Jemand kommt nach Hause und berichtet von einer äußerst lebensbedrohlichen Diagnose, die der Arzt eröffnet hat. Und die Antwort ist, dass der oder die Angesprochene von seinen/ihren Ambitionen spricht, um auf der Karriereleiter befördert zu werden.

Beim ersten Evangelium nach Markus treten die beiden Brüder Jakobus und Johannes mit ihrer unpassenden Bitte direkt an Jesus heran. Das ist dem Evangelisten Matthäus, den wir hier gehört haben, offensichtlich doch zu peinlich. Er schickt die Mutter der beiden vor. Vielleicht hat er sich gedacht, dass die beiden Brüder dann doch nicht so schlecht dastehen. Sie wissen nicht worum sie bitten. Aus nachösterlicher Sicht können wir heute natürlich anders darüber reden.

Rivalität gab es auch unter den Jüngern. Bei Markus und Lukas wird an anderer Stelle von einer Auseinandersetzung der Jünger berichtet, wer von Ihnen der Größte sei.

Jesus mahnt, dass es bei ihnen nicht so sein soll, wie es in den Machtzirkeln üblich ist.

 

Fragen:

Jesus mahnt: Wer bei euch groß sein will, der soll euer Diener sein.

Wir dürfen uns die Frage stellen, wie das Dienen bei uns selbst, in unserer Umgebung und in unserer Kirche, in der kleinen Gemeinde und in der großen Kirche, so gelebt wird.

° Packe ich dort an, wo es Ansehen und Beachtung einbringt, oder bin ich (auch) dort, wo man sich die Hände schmutzig macht?

° Zwei der Jünger drängen sich vor. Kann ich zurückstehen, muss ich das große Wort führen? Kann ich Bescheidenheit leben und kann ich andere gelten lassen? Wo gelingt das, und wo habe ich da Schwierigkeiten?

° In der Gesellschaft und in der Kirche sind Machtmissbrauch nicht länger tabuisiert.

Auch der Papst prangert den Klerikalismus als eine der Ursache dafür an. Wenn Verantwortliche in der Kirche eine dienende Haltung leben, wäre das eine Gegenmaßnahme? Wie stelle ich mir eine dienende Kirche vor?

 

Anliegen:

Lassen wir uns von diesem Evangelium und von den zuvor angeführten Fragen anregen.

Welche Anliegen möchte ich vor Gott hinlegen?

Bitten wir auch für alle, die uns aus unserem Umfeld bekannt sind, und bringen wir deren Ängste und Sorgen vor.

Bitten wir für alle, die auf unterschiedliche Art von der Pandemie betroffen sind.

 

Und führen wir unsere Bitten in das Vater unser über.

Der Friedensgruß, der jetzt üblich wäre, der ist oftmals so ein Öffnen und ein Zugehen auf die Menschen rundherum.

Vielleicht finden wir andere Wege, um mit der einen oder dem anderen in Kontakt zu kommen, um ein paar Worte auszutauschen.

All unser Kommunizieren darf in gewisser Weise als Kommunion gewertet werden.

 

So wollen wir beten:

Guter Gott, bei uns soll es anders sein. Anders als es in der Welt vielfach ist. Auch die Jünger  haben diesen Lernprozess machen müssen.

Gib uns den festen Willen, unseren Mitmenschen dienlich zu sein.

Darum bitten wir durch Jesus, unseren Bruder. Amen.

 

Dazu erbitten wir auch den Segen Gottes. Es segne uns der barmherzige Gott,

der Vater durch den Sohn und im Heiligen Geist. Amen

 

Habt eine gute Fastenzeit und bleibt x‘und.

Alles Liebe, Roswitha und Hubert