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CHRISTKÖNIG 2020 21./22.11.2020

Liebe Georgenbergerinnen und Georgenberger,

 

Hier findet ihr die sehr lebendige Online-Messe für das Christkönig-Wochende (Herzllichen Dank an die Püspök-Productions) und nachstehende die Texte zum Nachlesen.

 

Besinnung:                                                                                                                            

B:Das heutige Evangelium vom Weltgericht verspricht denen das Himmelreich, die die Nächstenliebe/Mitmenschlichkeit leben: Es heißt: „Kommt her, die ihr von meinem Vater gesegnet seid, nehmt das Reich in Besitz.“

A: Bei uns im Mostviertel hat es zu Kriegsende 1945 zwei junge Frauen gegeben, die ein wunderbares Beispiel der Nächstenliebe gegeben haben. Getragen von großer menschlicher Güte, beschlossen sie, mithilfe der jüdischen Zwangsarbeiter die bei ihnen beschäftigt waren, einen Bunker auszuheben.

Oberhalb ihres Elternhauses entstand mit Hölzern, die für den Bau einer Wehr vorgesehen waren ein Versteck für 23 Jüdinnen und Juden, denen in der Endphase des Krieges noch eine weitere Deportation nach Mauthausen drohte.

B: Diese zwei Frauen haben für die jüdischen Schwestern und Brüder, ohne Eigeninteresse alles gegeben.  Sie haben ihr Leben riskiert nicht, weil sie bewundert werden wollten und nicht, weil sie einen Nutzen davon erwartet haben. Sie haben aus Mitgefühl das getan was von ihnen verlangt war und in dieser Situation notwendig war.“ Sie haben damit nicht nur die Nächsten, sondern auch sich selbst beschenkt.

A: Und wenn uns Christus die Frage stellt: „Was habt ihr dem Geringsten – also mir getan? Welche Werke der Nächstenliebe stehen in meiner Lebensbilanz?                                    

Was ist von mir heute verlangt?                                                                                               

Wie habe ich mich für die Mitmenschlichkeit in der Nachfolge Jesu eingesetzt?                          

Wo habe ich im Hier und Jetzt, den Lebenden einen Liebesdienst erwiesen?  STILLE

KYRIE

Herr, Du bist ein Gott, der sich mit den Armen und Leidenden identifiziert. Du gibst ihnen ihre Würde indem du uns als dein Werkzeug verwendest.             

Herr, erbarme dich unser.

Christus, du hast die Menschen nicht mit frommen Sprüchen vertröstet, sondern ihnen mit Taten der Liebe geholfen.                                                            

Christus, erbarme dich unser.

Herr, du verlangst nicht das Unmögliche von uns, sondern nur das Notwendige, das die Not wendet.                                                                               

Herr, erbarme dich unser.

Vorschlag Tagesgebet - Franz:

Du um uns besorgter Gott, wir wollen, dass Jesus unsere Hände ergreift, damit wir Mut und Kraft bekommen zu einem Leben aus der Liebe. Wir wollen uns, wie er um jene kümmern, die unsere Liebe und Zuwendung brauchen. Sei bei uns mit deinem Geist, heute und alle Tage bis in Ewigkeit. Amen.

Lesung aus dem Buch Ezechiel

Denn so spricht Gott, der Herr: Jetzt will ich meine Schafe selber suchen und mich selber um sie kümmern. Wie ein Hirt sich um die Tiere seiner Herde kümmert an dem Tag, an dem er mitten unter den Schafen ist, die sich verirrt haben, so kümmere ich mich um meine Schafe und hole sie zurück von all den Orten, wohin sie sich am dunklen, düsteren Tag zerstreut haben. Ich werde meine Schafe auf die Weide führen, ich werde sie ruhen lassen - Spruch Gottes, des Herrn. Die verlorengegangenen Tiere will ich suchen, die vertriebenen zurückbringen, die verletzten verbinden, die schwachen kräftigen, die fetten und starken behüten. Ich will ihr Hirt sein und für sie sorgen, wie es recht ist. Ihr aber, meine Herde - so spricht Gott, der Herr -, ich sorge für Recht zwischen Schafen und Schafen, zwischen Widdern und Böcken.

Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus: 25, 31-46

 In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:

Wenn der Menschensohn in seiner Herrlichkeit kommt und alle Engel mit ihm, dann wird er sich auf den Thron seiner Herrlichkeit setzen.

 Und alle Völker werden von ihm zusammengerufen werden, und er wird sie voneinander scheiden, wie der Hirt die Schafe von den Böcken scheidet.

Er wird die Schafe zu seiner Rechten versammeln, die Böcke aber zur Linken. Dann wird der König denen auf der rechten Seite sagen: Kommt her, die ihr von meinem Vater gesegnet seid, nehmt das Reich in Besitz, das seit der Erschaffung der Erde für euch bestimmt ist.

Denn ich war hungrig, und ihr habt mir zu essen gegeben; ich war durstig, und ihr habt mir zu trinken gegeben; ich war fremd und obdachlos, und ihr habt mich aufgenommen; ich war nackt und ihr habt mir Kleidung gegeben; ich war krank, und ihr habt mich besucht; ich war im Gefängnis, und ihr seid zu mir gekommen.

Dann werden ihm die Gerechten antworten: Herr, wann haben wir dich hungrig gesehen und dir zu essen gegeben, oder durstig und dir zu trinken gegeben?

Und wann haben wir dich fremd und obdachlos gesehen und aufgenommen, oder nackt und dir Kleidung gegeben?

Und wann haben wir dich krank oder im Gefängnis gesehen und sind zu dir gekommen?

 Darauf wird der König ihnen antworten: Amen, ich sage euch: Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.
 Dann wird er sich an die auf der linken Seite wenden und zu ihnen sagen: Weg von mir, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer, das für den Teufel und seine Engel bestimmt ist!

Denn ich war hungrig, und ihr habt mir nichts zu essen gegeben; ich war durstig, und ihr habt mir nichts zu trinken gegeben; ich war fremd und obdachlos, und ihr habt mich nicht aufgenommen; ich war nackt und ihr habt mir keine Kleidung gegeben; ich war krank und im Gefängnis, und ihr habt mich nicht besucht.

Dann werden auch sie antworten: Herr, wann haben wir dich hungrig oder durstig oder obdachlos oder nackt oder krank oder im Gefängnis gesehen und haben dir nicht geholfen?

Darauf wird er ihnen antworten: Amen, ich sage euch: Was ihr für einen dieser Geringsten nicht getan habt, das habt ihr auch mir nicht getan

Und sie werden weggehen und die ewige Strafe erhalten, die Gerechten aber das ewige Leben.

 

PREDIGT VON FRANZ MIKL

  1. Diese gleichnishafte, hymnische Dichtung ist einmalig in der Menschheits-Literatur!

Es geht nicht um dies – oder um jenes; um Kleinigkeiten …. Es geht um die göttliche Würde des Menschen. Mensch! Kind Gottes! Du bist ein Berufener, Auserwählter, um Gottes Leben – um göttliches Leben zu erschaffen.

Mensch! Du willst, Du kannst, du wirst, du sollst, UND! Du musst - lieben.

Brutal gefordert: Ja – oder Nein? Die Schwarz/Weißmalerei ist herausfordernd!

2.Die vielen alltäglichen Möglichkeiten – zur tätigen Nächstenliebe werden uns in 6 Beispielen vor Augen geführt. Täglich habe ich 77 Möglichkeiten mich im Lieben auszuleben. ICH, der liebende Mensch, bin der Schöpfer einer anderen Welt. Die Kirche hat zu den leiblichen Werten der Barmherzigkeit Werke der geistigen Barmherzigkeit hinzugefügt! Ich sage Euch: Ich kann mich im Lieben verwirklichen auf unbegrenzt viele Möglichkeiten! Das Wort Barmherzigkeit gefällt mir nicht! Es klingt: herablassend! Lieben ist Emporheben/Helfen/Beleben… Und die größte Verherrlichung unseres Liebens sollten wir oft beherzigen: Was ihr dem Geringsten meiner Schwester und Brüder getan habt, dass habt Ihr MIR getan! Welch eine Vergöttlichung menschlicher Liebesfähigkeit!! Un-überbietbar! Nicht: Tun wir halt so a bisserl Gutes!

3.Jeder Mensch richtet sich selbst- jetzt- in jeder Sekunde, wenn er Liebe erschafft- oder – ohne Liebe lebt!! Entschuldigung gibt es keine!! „Ich habe ja keine Notleidenden gesehen!“ Du blinder Mensch! Mensch: Wenn du Mensch sein willst, - dann MUSST DU lieben. Der lieb-lose Mensch bereitet sich selbst die Hölle.

            Factum.

Besser positiv: Der liebende Mensch bereitet sich selbst den Himmel – das ewig göttliche Leben! Halleluja!

4.Wer erinnert sich was ich vor 9 Jahren gesagt habe? Gott ist konfessions-los!

Bei Gott zählt nicht:    -Was du glaubst

-welche Religion du hast

-wieviel Wissen du angehäuft hast

-wieviel Doktortitel du hast

-ob du Priester/Bischof/Kardinal/Papst bist usw.

Bei Gott zählt nur die gelebte Liebe, getane Liebe

Augustinus: „amor meus – pondus meum“ - Ewig gültig.

Meine Heiligkeit ist nur meine getane, gelebte Liebe!

5.Darf ich noch einmal wiederholen?

Mensch! Kind Gottes! DU!

Du willst – Du wirst – Du kannst – Du vermagst – Du sollst – und DU MUSST lieben – wenn DU ein Mensch sein willst!

Alles erschaffene Lieben ist so kostbar, dass es sogar für Gott – ein Geschenk ist!

Ab jetzt – werden nur alle – NUR mehr: LIEBEN! Halleluja!           

GLAUBENSBEKENNTNIS

Ich glaube an einen liebevollen Gott, der in mein Leben kommen will,

der mich begleitet und mich aufweckt für immer neue Begegnungen,

damit ich etwas für die tue, die meine Hilfe brauchen.

Ich glaube an einen Gott, der mich sehend und hörend gemacht hat,

damit ich nicht festhalte an meinem Bild von ihm.

Ich glaube an Jesus Christus, der uns durch sein Lebenszeugnis gezeigt hat,

dass Gott in jedem Augenblick in uns anwesend ist und

dass er alles mitträgt was unser Leben bewegt.

Der auferweckt wurde und der neu in ein Leben ohne Grenzen ging.

Der uns befreit, erweckt und erlöst, und uns so den liebenden Gott verständlich macht.

Ich glaube an den Heiligen Geist, der uns Gottes stürmische Liebe kundtut,

der unser Herz und das Gesicht der Erde erneuert.

Der uns den Geist der Klarheit und des Mutes schenkt

der die Schwachen aus der Resignation befreit und uns alle lebendig macht,

und wir freudig an der Zukunft einer lebendigen Welt mit bauen.

FÜRBITTEN

Franz: Wahrer Gottesdienst ist Menschendienst. So beten wir:

A:So wie Gott uns liebt und in die Arme nimmt, wollen wir den Schwächeren in unserer Gesellschaft zur Seite stehen. Herr stärke unser Mitgefühl damit wir helfen, soweit es uns möglich ist. Wir bitten…

B: Jesus hatte eine Leidenschaft für die Armen und Benachteiligten. Wir bitten dich um eine deutliche Stimme, die wir jenen geben, die nicht in der Lage sind für ihre Bedürfnisse zu sorgen. Wir bitten…

A: Manchmal sehnen wir uns nach einer „Macht“ die aufräumt mit all den Ungerechtigkeiten und dem Leid, und vergessen dabei, dass Gott keine anderen Hände hat, als die unseren. Wir bitten dich Herr um starke Arme zum Zupacken, dort wo wir gebraucht werden. Wir bitten…

B: Herr, mache uns unruhig, wenn wir über die Fülle die wir besitzen, die Not der anderen übersehen. Darum bitten wir dich. Wir bitten…

A: Wir bitten dich Herr, rüttle uns auf, damit wir mutiger werden und uns gegen Ungerechtigkeit stark machen. Wir bitten…                                                                                                    

Freie Fürbitten!

MEDITATION ZUR KOMMUNION

Ich träume von einer Welt, in der Menschen menschlich miteinander leben können.

Von einer Zeit, in der keiner den anderen bekämpft, weil alle in dieselbe Richtung blicken.

Von einer Welt, die Platz hat für alle.

Von einer Zeit träume ich, in der das Teilen mehr gilt als das Haben.

Von einer Welt, in der nicht mehr ausgebeutet und zerstört wird.

Von einer Zeit, in der jeder seine Chance hat, weil keiner ist, der sie ihm neidet.

Ich träume von einer neuen Welt – ich kann sie nicht bauen –

aber den ersten Schritt, meinen Schritt, kann ich tun.

 

Kommentare

Liebe Püspöks, vielen Dank für euren Gottesdienst. Er hat uns sehr berührt und ihr habt euch sehr viel Mühe gemacht. Auch dass Tini und Stefan dies mitgetragen und mitgestaltet haben, ist sehr schön. Vielen Dank. Liebe Grüße Elisabeth und Peter

Ja, die Online-Aufzeichnung macht die guten Texte noch lebendiger .... ;-)